Wirtschaft

Paukenschlag am US-Automarkt Ford überholt GM

Wechsel an der Spitze der Autoverkäufe in den USA: Ford übertrumpft im März erstmals seit 1998 wieder den großen Rivalen General Motors. Die Amerikaner verschmähen wegen der höheren Spritpreise die großen Geländewagen. Die deutschen Autobauer schlagen sich achtbar. Besonders Porsche und BMW legen prozentual stark zu.

Ford-Autohaus in Eatontown/New Jersey.

Ford-Autohaus in Eatontown/New Jersey.

(Foto: AP)

Höhere Spritpreise und geringe Rabatte haben viele US-Bürger im März vom Kauf großer Geländewagen abgehalten. Besonders zu spüren bekamen das General Motors (GM) und Toyota. Der japanische Weltmarktführer verkaufte neun Prozent weniger Autos als vor einem Jahr.

Die Opel-Mutter GM setzte nach dem Zurückfahren von Rabattaktionen mit 206.621 Fahrzeugen zwar elf Prozent mehr ab als im März 2010. Der Zuwachs fiel damit aber deutlich geringer aus als im Februar, als der Konzern noch einen sattes Plus von 46 Prozent eingefahren hatte.

Angesichts der steigenden Spritpreise, die infolge der Kämpfe in Libyen zuletzt deutlich zulegten, würden sich US-Amerikaner wieder stärker für kleinere Autos mit geringerem Benzinverbrauch interessieren, sagte GM-Verkaufschef Don Johnson. "Ob das so weiter geht, hängt von der Entwicklung der Spritpreise ab."

Profitieren von der Entwicklung konnte vor allem Konkurrent Ford, bei dem der Absatz des Kleinwagen Ford Fiesta um über die Hälfte nach oben schoss. Insgesamt stiegen die Verkäufe von Ford um 19 Prozent auf 212.777 Fahrzeuge, womit das Unternehmen erst zum zweiten Mal seit 1998 mehr Fahrzeuge losschlug als GM.

Der deutsche Sportwagenhersteller Porsche profitierte im März vor allem von der steigenden Nachfrage nach seinem Geländewagen Cayenne. Insgesamt setzte der Stuttgarter Konzern 2.588 Fahrzeuge ab, 36 Prozent mehr als vor einem Jahr. Mercedes-Benz USA schlug mit 22.546 Fahrzeugen 13 Prozent mehr Wagen los als vor einem Jahr und so viel wie nie zuvor in einem März in Amerika.

Größer waren die Zuwächse beim Rivalen BMW, der seinen Absatz um 22 Prozent auf 26.382 Autos ausbaute. die VW-Tochter Audi berichtete von einem Zuwachs von 14,3 Prozent auf knapp 10.000 Autos. Der US-Hersteller Chrysler verbuchte ein Plus von 31 Prozent, die japanische Nissan von 28 Prozent.

Die Spritpreise in den USA lagen nach Angaben des Energieministeriums in Washington zuletzt mit 3,60 Dollar je Gallone rund 80 Cent höher als vor einem Jahr. Dies lag vor allem am Konflikt in Libyen und anderen Unruhen in der Region, in deren Folge der Ölpreis auf über 100 Dollar pro Fass kletterte.

Auch die Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan hätte einen Einfluss auf den Absatz, sagte Edmunds-Analystin Michelle Krebs. "Konsumenten mögen keine Unsicherheiten, und davon gab es im März jede Menge. Der Aufschwung ist fragil."

Quelle: ntv.de, rts

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