Wirtschaft

Eurozone driftet in Rezession Frankreich ist neues Sorgenkind

Proteste gegen die von der Regierung geplanten Steuererhöhungen in Frankreich

Proteste gegen die von der Regierung geplanten Steuererhöhungen in Frankreich

(Foto: REUTERS)

Ein kurzes Zwischenhoch, ein letztes Aufbäumen? Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone erreicht ein Sechsmonatshoch. Volkswirte rechnen dennoch mit einem Wirtschaftsabschwung. Frankreich rückt dabei negativ in den Fokus.

Die Talfahrt im verarbeitenden Gewerbe der Eurozone hat sich im September zwar weiter verlangsamt, doch zeichnet sich für die gesamte Wirtschaft des Währungsraums immer mehr eine Rezession im dritten Quartal ab. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor legte auf 46,1 Punkte zu, wie der Datendienstleister Markit mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 46,0 Zählern ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. Im August hatte der Index bei 45,1 Punkten gelegen.

Das Sechsmonatshoch des Einkäuferindex spreche jedoch dafür, dass der Tiefpunkt bereits überwunden sein dürfte, hieß es von Markit. So hätten Deutschland, Italien und Spanien die schwächsten Wachstumseinbußen seit Februar gemeldet, während der niederländische Industriesektor die höchste Zuwachsrate seit über einem Jahr verzeichnet habe. Das neue Sorgenkind heiße wohl Frankreich, wo der Einkäuferindex auf den tiefsten Wert seit dreieinhalb Jahren eingebrochen ist.

Abgleiten in Rezession

Indexstände über 50 Zähler zeigen eine Expansion des Sektors an, Stände darunter eine Kontraktion. "Trotz der verlangsamten Talfahrt der Eurozonen-Industrie im September fällt das dritte Quartal 2012 so schlecht aus wie seit drei Jahren nicht mehr", kommentierte Chiefökonom Chris Williamson. "Produktion, Auftragseingang und Exportbestellungen gingen im September allesamt weiter rasant zurück, was einen weiteren Jobabbau zur Folge hatte."

"Das Abgleiten der Eurozone in eine neue Rezession dürfte im dritten Quartal damit unausweichlich sein", resümierte der Chefökonom. Die Ergebnisse basieren auf der Befragung von rund 3000 Industrieunternehmen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Österreich, Irland und Griechenland. Diese Länder repräsentieren etwa 90 Prozent der industriellen Geschäftstätigkeit in der Eurozone.

Quelle: ntv.de, DJ

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