Dividende erneut angehoben Fresenius mit Rekordergebnis
23.02.2011, 09:42 UhrDer Gesundheitskonzern Fresenius verdient 2010 dank guter Geschäfte mit Nachahmermedikamenten in den USA deutlich mehr. Das bereinigte Konzernergebnis kletterte um 28 Prozent. Der Ausblick ist trotz einer Reform im US-Gesundheitswesen rosig.

Der Vorstandsvorsitzende von Fresenius Medical Care (FMC), Ben Lipps.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care rechnet trotz einer grundlegenden Reform des wichtigen US-Markts auch 2011 mit Wachstum. Konzernchef Ben Lipps stellte bei Vorlage der Konzernbilanz für das laufende Jahr ein Umsatzplus von sechs bis acht Prozent auf 12,8 bis 13 Mrd. US-Dollar in Aussicht. Der Konzerngewinn soll zwischen 1,035 und 1,055 Mrd. US-Dollar liegen. US-Konkurrent DaVita hatte kürzlich dagegen wegen der Reform in den USA einen stagnierenden oder leicht rückläufigen operativen Gewinn vorhergesagt.
"Ein globaler Trend weist klar in Richtung Komplettversorgung von Dialysepatienten bei qualitätsorientierter Pauschalvergütung", erklärte Lipps. Die staatliche US-Krankenversicherung Medicare rechnet Dialysebehandlungen ab 2011 pauschal ab - und nicht mehr wie bisher Dienstleistungen und alle eingesetzten Medikamente getrennt.
Experten gehen davon aus, dass die Umstellung bei manchen Blutwäscheanbietern 2011 zu Belastungen führen wird. Analysten hatten befürchtet, dass die Reform anfänglich auch bei Fresenius auf die operative Marge drücken könnte. FMC-Chef Lipps stellte für das laufende Jahr nun jedoch eine Steigerung der operativen Rendite (Ebit-Marge) um 20 Basispunkte in Aussicht. Im vergangenen Jahr lag sie bei 16 Prozent.
Mehr Patienten und Kliniken
2010 versorgte FMC nach eigenen Angaben weltweit mehr Patienten und erzielte neue Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren: Ihnen stellte das Management je Stammaktie eine um sieben Prozent auf 0,65 Euro angehobene Dividende in Aussicht - das ist die 14. Anhebung in Folge.
FMC erhöhte 2010 seinen Umsatz um sieben Prozent auf 12,1 Mrd. US-Dollar und den Konzerngewinn um zehn Prozent auf 979 Mio. US-Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit einem Überschuss von 975 Mio. US-Dollar gerechnet. Weltweit versorgte FMC im vergangenen Jahr 214.648 Patienten und damit zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei betrieb das Unternehmen Ende Dezember 2757 eigene Dialysekliniken - ein Zuwachs von acht Prozent binnen Jahresfrist.
Im wichtigen US-Markt war allerdings der durchschnittliche Umsatz pro Behandlung, eine der wichtigsten Kennzahlen des Unternehmens, im vierten Quartal leicht rückläufig. Er sank auf 355 US-Dollar (Vorjahresquartal: 357 US-Dollar). Zwar hätten sich die Erstattungssätze erhöht, aber die Einnahmen aus dem Einsatz von Dialysemedikamenten verringerten sich.
Quelle: ntv.de, rts