Schwacher Euro macht FMC zu schaffen Fresenius strotzt vor Kraft
31.10.2012, 08:03 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Gesundheitskonzern Fresenius zeigt sich weiter robust. Das florierende Geschäft mit Nachahmermedikamenten beschert dem Gesundheitskonzern erneut ein gutes Quartal. Die Tochter FMC dagegen schließt das Quartal dagegen mit einem leichten Gewinnrückgang ab.
Florierende Verkäufe von Nachahmermedikamenten und ein starkes Krankenhausgeschäft lassen bei Fresenius die Kasse klingeln. Der bereinigte Gewinn sei in den ersten neun Monaten um 21 Prozent auf 682 Mio. Euro geklettert, wie der Gesundheitskonzern aus Bad Homburg mitteilte. Der Umsatz stieg um 18 Prozent auf 14,1 Mrd. Euro.
Für das Gesamtjahr bekräftigte der Konzern seine bisherigen Prognosen. Der Gewinn soll währungsbereinigt um 14 bis 16 Prozent steigen, der Umsatz um zwölf bis 14 Prozent. Das Unternehmen hatte seine Prognose in diesem Jahr bereits zweimal angehoben, vor allem wegen des guten Abschneidens der Sparte Kabi. Die auf intravenös verabreichte Nachahmermedikamente spezialisiert Tochter hat in Amerika seit März ein Monopol beim Narkosemittel Propofol, weil der Konkurrent Hospira wegen Produktionspannen nicht liefern kann und sich der Weltmarktführer Teva ganz aus dem Markt zurückgezogen hat. Das Mittel, das in Amerika über 50 Millionen Mal pro Jahr verabreicht wird, war 2009 in die Schlagzeigen geraten, als Popstar Michael Jackson an einer Überdosis von Beruhigungsmitteln und Propofol starb.
Tochter FMC weniger zuversichtlich
Die auf die Blutwäsche Nierenkranker ausgerichtete Tochter des Gesundheitskonzerns Fresenius, Fresenius Medical Care (FMC), setzt nach einem leichten Gewinnrückgang im dritten Quartal Fragezeichen hinter seine bisherige Prognose. Währungseffekte und höhere Zinsen machen dem Unternehmen zu schaffen. Konzernchef Ben Lipps rechnet für das Gesamtjahr zwar wie bisher mit einem Umsatz von rund 14 Mrd. US-Dollar. Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn soll bereinigt um einen Bewertungseffekt auf rund 1,14 Mrd. US-Dollar zunehmen. Umsatz und Ergebnis könnten um bis zu zwei Prozent unter den genannten Werten liegen, gestand der Dialysespezialist einein. "Wir bestätigen unseren Ausblick für das Gesamtjahr 2012 am unteren Ende der angegebenen Spanne", sagte Lipps.
Im dritten Quartal sank der Gewinn um drei Prozent auf 270 Mio. US-Dollar, wie mitteilte. Analysten hatten dagegen im Schnitt mit einem Überschuss von 285 Mio. US-Dollar gerechnet. FMC setzte von Juli bis September 3,418 Mrd. US-Dollar um, ein Plus von sieben Prozent binnen Jahresfrist. Die Vergütung pro Dialyse-Behandlung in den USA stieg auf 349 US-Dollar von 345 US-Dollar vor Jahresfrist. Die Kosten pro Behandlung in den USA erhöhten sich allerdings zugleich auf 281 (Q3 2011: 279) US-Dollar.
Quelle: ntv.de, rts