Wirtschaft

Debatte über Wachstum und Schulden G7 bleiben im Allgemeinen

Die Bewältigung der Schuldenkrise ist nach Angaben der G7-Finanzminister und -Notenbankchefs derzeit eine der wichtigsten Aufgaben. Die Tagungsteilnehmer versprechen in Marseille, sich für eine Stärkung der Weltwirtschaft einzusetzen. Die USA und der IWF mahnen entschiedene Schritte gegen den Abschwung. Deutschland lehnt Konjunkturprogramme auf Pump ab.

Es gibt derzeit viele Baustellen.

Es gibt derzeit viele Baustellen.

(Foto: AP)

Die sieben wichtigsten Industrieländer (G7) haben sich grundsätzlich für eine Stärkung der globalen Wirtschaft ausgesprochen. Ihre Finanzminister und Notenbankchefs verständigten sich in Marseille bei ihrem Treffen darauf, "starke Anstrengungen zu unternehmen, um Finanzstabilität zu erhalten, Vertrauen wiederherzustellen und Wachstum zu unterstützen".

Es gibt nun klare Anzeichen für eine weltweite Verlangsamung des Wachstums, hieß es in der Abschlusserklärung. Die G7 seien entschlossen, dieser Herausforderung eine starke und koordinierte internationalen Antwort entgegenzusetzen.

Bei den entsprechenden Maßnahmen sollen aber die jeweiligen Bedingungen in den einzelnen Ländern berücksichtigt werden. Angesichts der schwächelnden Konjunktur gelte es, die Ziele der Haushaltssanierung mit denen einer wirtschaftlichen Wachstumsförderung unter einen Hut zu bringen, heißt es. Die Geldpolitik werde Preisstabilität aufrechterhalten, die Zentralbanken stünden bereit, bei Bedarf die Liquidität der Banken abzusichern.

Uneinigkeit bezüglich der Konjunkturprogramme

Mit der allgemein gefassten Formulierung wollen die G7-Länder USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada weiteren Streit über Maßnahmen gegen den Wirtschaftsabschwung vermeiden. Vor allem die USA und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten entschiedenere Schritte gegen den Abschwung angemahnt. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Bundesbankpräsident Jens Weidmann lehnten Konjunkturprogramme auf Pump erneut ab.

"Das Wachstum der Weltwirtschaft hat sich ein Stück weit abgeschwächt", sagte Schäuble. Die gewisse Verlangsamung dürfe aber nicht dramatisiert werden. "Der Kurs der Defizitreduzierung muss fortgesetzt werden." Die zu hohen öffentlichen Defizite seien eine Hauptursache der Schwierigkeiten. Zum Disput innerhalb den G7 über die geeigneten Rezepte sagte der CDU-Politiker, es habe einen sehr offenen Meinungsaustausch gegeben. Dieser sei aber sehr wichtig.

Nach Einschätzung von Weidmann wird sich das "robuste Wachstum" der deutschen Wirtschaft im dritten Quartal fortsetzen. "Der Konjunkturpessimismus, der sich gegenwärtig breit macht, ist übertrieben." Es gebe keinen Grund, die Wachstumsprognose der Bundesbank nach unten zu korrigieren. Warnungen vor größeren Kapitallücken in den Banken wies er zurück. "Die Kapitalausstattung der Banken in Europa ist deutlich besser als 2008."

Quelle: ntv.de, dpa

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