Wirtschaft

"Keine Streiks bis zum 1. Mai" GDL macht Ferien

Der 60-stündige Lokführerstreik bei fünf großen Konkurrenten der Deutschen Bahn dauert noch etwas an. Aber dann ist erst einmal Ruhe: Die GDL will auf einen Arbeitskampf bei den deutschen Privatbahnen in diesem Monat verzichten. Ostern einmal herausgerechnet, sind es fünf streikfreie Tage. Genug für eine Lösung?

Ruhige Ostern: Keine Lokführerstreiks bis zum 1. Mai.

Ruhige Ostern: Keine Lokführerstreiks bis zum 1. Mai.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Erst einmal Ruhepause: Im laufenden Tarifkonflikt zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der privaten Bahn-Konkurrenz wird es zumindest im April keine Streiks mehr geben. Die Gewerkschaft kündigte eine Streikpause bis mindestens zum 1. Mai an. Die GDL hatte bereits zuvor einen Verzicht auf Arbeitskampf-Aktionen an den Osterfeiertagen bekanntgegeben. Ostermontag fällt diesmal auf den 25. April, der 1. Mai ist der folgende Sonntag.

Ihr aktueller 60-Stunden-Ausstand läuft bis Donnerstagfrüh um 2.00 Uhr. An der Streikfront bei den rund 20 betroffenen Regiobahnen stellte die festgefahrene Situation die Kunden aufs Neue vor eine Geduldsprobe. Ein GDL-Sprecher sagte, auch an diesem Tag seien bei den bestreikten Unternehmen wie schon am Vortag 70 Prozent der Verbindungen ausgefallen.

Das niedersächsische Unternehmen Metronom etwa meldete für den Vormittag den Ausfall von Dreivierteln aller Züge. Die HLB nannte 35 Prozent Streichungen für den gesamten Mittwoch, bei den Tochterfirmen Vectus und Cantus sei es mehr als die Hälfte gewesen. Auch die DB-Konkurrenz in den übrigen Regionen meldete teils erhebliche Ausfälle.

Bahn-Lokführer rund 3000 Euro brutto

Indes ist der am vergangenen Freitag zwischen GDL und Deutscher Bahn ausgehandelte Tarifvertrag endgültig unter Dach und Fach. Die Tarifkommission der GDL gab dem Vertragspaket ihre endgültige Zustimmung, wie eine Gewerkschaftssprecherin mitteilte.

Der Kompromiss vom Freitag sichert den 20.000 DB-Lokführern neben anderen Verbesserungen ein Einkommensplus von 2,0 Prozent. Damit verdient ein Lokführer des bundeseigenen Konzerns im Schnitt samt Zulagen etwa 3000 Euro brutto pro Monat.

Rahmentarifvertrag als oberstes Ziel

Die GDL will bundesweit für alle 26.000 Lokführer in Deutschland einen sogenannten Rahmentarif durchsetzen. Dieser Vertrag soll für die gesamte Branche die hohen Beschäftigungsstandards der DB wie etwa Einkommen, Zulagen und Arbeitszeit vorschreiben. Die Regiobahnen wehren sich und sagen, dass sie nicht so wettbewerbsfähig wie der Marktführer DB sind und daher auch nicht so gut zahlen könnten.

Der geforderte Rahmentarif werde den Regiobahnen nun per Post zugestellt, heißt es in der Mitteilung. "Die Arbeitgeber haben somit Gelegenheit, die Forderungen der GDL zu prüfen und auf dieser Basis Verhandlungsangebote und konkrete Terminvorschläge zu unterbreiten."

Die Gewerkschaft bekräftigte ihr Angebot, für jedes Unternehmen individuelle Lösungen in einem Haustarifvertrag suchen zu wollen. Er soll festlegen, wie das Niveau des Rahmentarifes stufenweise erreicht werden kann. "Hierbei wird die GDL auf die jeweiligen betrieblichen Bedürfnisse eingehen", hieß es in der Mitteilung. Der Rahmentarifvertrag an sich sei hingegen nirgendwo verhandelbar.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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