Wirtschaft

Verhandeln statt streiken GDL spricht mit Bahn

Die Lokführer und die Deutsche Bahn sitzen wieder am Verhandlungstisch. Dennoch drohen weitere Streiks - allerdings "nur" bei den sechs großen Bahnkonkurrenten. Diese verweigerten sich bisher neuen Tarifverhandlungen, schimpft die Lokführergewerkschaft GDL.

Ulrich Weber (links) und Claus Weselsky geben sich die Hand.

Ulrich Weber (links) und Claus Weselsky geben sich die Hand.

(Foto: dpa)

Die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn ringen wieder am Verhandlungstisch um einen neuen Tarifvertrag. Nach sieben Wochen Unterbrechung und mehreren Streikwellen hatten in Frankfurt neue Gespräche über Einkommen, Arbeitsbedingungen und Beschäftigungssicherung der Lokführer begonnen.  Eine rasche Einigung werde es allerdings nicht geben, machten beide Seiten klar. Für Freitag wurde bereits ein weiteres Treffen vereinbart.

Während der Verhandlungen wollen die Lokführer die Deutsche Bahn nicht bestreiken. "Ich denke, dass die GDL kompromissbereit ist und uns die Bahn entgegenkommt", sagte Gewerkschaftschef Claus Weselsky.

Anders sei die Lage bei den großen Bahnkonkurrenten. Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia und Hessische Landesbahn verweigerten sich weiter. "Deshalb werden wir dort auch weiter streiken", drohte Weselsky. Wann und wo es neue Streiks geben könnte, ließ er offen. Die sechs großen Privatbahnen (G6) hatten ihren Zusammenschluss aufgekündigt und damit faktisch Gespräche über den geforderten bundesweiten Flächentarifvertrag abgebrochen. Die GDL muss jetzt mit jedem Unternehmen einzeln verhandeln.

Bahn legt etwas drauf

Die Deutsche Bahn strebt nach den Worten ihres Personalvorstandes Ulrich Weber im Interesse der Fahrgäste eine rasche Einigung an. "Wir erwarten konstruktive, sachliche und zügige Verhandlungen", sagte Weber. "Ich denke, Priorität hat unverändert die Idee eines Rahmentarifvertrages für Lokomotivführer."

Erklärtes Ziel der GDL sind einheitliche Tarifstandards für etwa 26.000 Lokführer im Nah-, Fern- und Güterverkehr - unabhängig davon, bei welchem Unternehmen sie beschäftigt sind. Dabei dürfe es für die Mitarbeiter der Deutschen Bahn keine Einschnitte geben, betonte Weselsky.

Die Deutsche Bahn AG hatte vor wenigen Tagen ihren Willen zum Abschluss eines neuen Tarifvertrages bekräftigt. Das Unternehmen bietet rückwirkend zum 1. März 1,8 Prozent mehr Geld und weitere 2,0 Prozent zum 1. Januar 2012. Hinzu soll ein Aufschlag im Volumen von 1,2 Prozent durch diverse Sozialleistungen kommen. Die GDL hat beim Einkommen einen Aufschlag von fünf Prozent verlangt.

Quelle: ntv.de, dpa

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