Wirtschaft

Zurück im S&P 500 - "Ehrensache" für Akerson GM feiert sein Comeback

Die Rückkehr in den S&P 500: Für Dan Akerson "Ehrensache".

Die Rückkehr in den S&P 500: Für Dan Akerson "Ehrensache".

(Foto: REUTERS)

Vier Jahre nach der überstandenen Insolvenz kehrt der Autobauer General Motors in den wichtigen Club der 500 nach Marktkapitalisierung größten US-Konzerne zurück. Für GM-Chef Akerson war das Ehrensache. Es ist auf jeden Fall ein Meilenstein auf dem Weg zur wirtschatlichen Gesundung.

Ein bisschen wie Phoenix aus der Asche steigt das einstige Pleite-Unternehmen General Motors (GM) wieder empor. Nach vier Jahren Index-Abstinenz findet der in der Finanzkrise gestrauchelte US-Autobauer wieder den Anschluss an den prestigeträchtigen US-Börsenindex S&P-500. Für die Opel-Mutter weicht der von Warren Buffett übernommene Ketchup-Herstellers Heinz.

Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens wird mit der Rückkehr in den Index kontinuierlich fortgeschrieben. Es ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg hin zu alter Stärke und Ansehen. Da viele Investoren sich bei ihren Anlage-Entscheidungen am S&P-500 orientieren, könnte das dem GM-Kurs zusätzlichen Auftrieb geben. Das wäre nicht nur für GM wichtig, sondern auch für die US-Regierung. Denn für die Staatskasse war die Rettung bisher ein einziges Verlustgeschäft. Washington plant mittelfristig alle Anteile zu verkaufen – natürlich zu einem möglichst guten Preis.

Die Wiederaufnahme in den Club der 500 war immer das erklärte Ziel von GM-CEO Dan Akerson. Für ihn war die Zugehörigkeit stets Ehrensache. Bereits in den Tagen der Insolvenz 2009 leitete Akerson die Trendwende ein. Sollte die Erfolgsgeschichte bei GM eine weitere Fortsetzung finden, halten Experten sogar die Rückkehr in die "Beletage" des Börsenuniversums möglich - den Dow-Jones-Industrial-Index - nicht für ausgeschlossen.

USA schlagen weitere Anteile los

Mit GM wird auch der Versicherer AIG in den Index S&P-100 aufsteigen. Auch AIG musste während der Rezession nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 mit 182 Mrd. Dollar öffentlicher Mittel vor dem Zusammenbruch gerettet werden. GM kostete den Steuerzahler 50 Mrd. Dollar. Bei AIG ist der Staat bereits wieder ausgestiegen - erfreulicherweise mit Gewinn. Bei GM sieht das anders aus: dem US-Steuerzahler drohen durch das Engagement des Staates Milliardenverluste.

Die US-Regierung versucht ihren Ausstieg peu à peu und möglichst geschickt fortzusetzen. So nutzte das Finanzministerium die Gunst der Stunde und schlug mit der Rückkehr in den S&P 500 noch einmal 30 Millionen Papiere zu 34,41 Dollar los. Der Verkauf der Aktien spülte immerhin gut 1 Mrd. Dollar in die US-Staatskasse.

Nach dem Verkauf hält der Staat jetzt noch 189,2 Millionen GM-Aktien. Das entspricht einem Anteil an dem zweitgrößten Autokonzern der Welt von knapp 14 Prozent. Bis Anfang 2014 will sich die Regierung ganz zurückziehen. Der Staat hatte GM in der Wirtschaftkrise 2009 gerettet und war dadurch zum Großaktionär aufgestiegen.

Mit dem Verkauf der 30 Mio. Aktien summiert sich der Verlust für den Steuerzahler nun auf fast 17 Mrd. Dollar. Erklärtes Ziel der Rettungsaktion war es allerdings nie, einen Gewinn einzustreichen, sondern Arbeitsplätze zu sichern. Um den Steuerzahler vor Verlusten zu bewahren, müsste der Staat die Aktie im Schnitt für 89,69 Dollar das Stück verkaufen.  

Morgenluft in Europa

GM sieht mittlerweile auch erste Anzeichen für eine Besserung der Geschäfte in Europa. Dank der Restrukturierungen und neuer Modelle zeigten sich erste "grüne Triebe", erklärte Konzernchef Dan Akerson am Vortag bei der Hauptversammlung des Konzerns in Detroit. Trotz des Umsatzrückgangs in Europa habe GM dort eine "Stabilisierung" der Geschäfte erreicht. Akerson bekräftigte das Ziel, in Europa spätestens Mitte des Jahrzehnts vor Steuern und Zinsen schwarze Zahlen zu schreiben.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa/rts

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