Wirtschaft

Tag der Wahrheit GM holt die Bücher raus

Für die Opel-Mutter General Motors steht zum Wochenbeginn ein besonderer Termin an: Zum ersten Mal nach dem Neustart gewährt das Unternehmen wieder Einblick in die Geschäftszahlen. Beobachter erhoffen sich Auskünfte zur Strategie bei Opel.

Detroit im November 2009: GM will zurück an die Börse.

Detroit im November 2009: GM will zurück an die Börse.

(Foto: REUTERS)

Die Eckdaten für das dritte Quartal wird Konzernchef Fritz Henderson voraussichtlich gegen 13.00 Uhr (MEZ) vorlegen. Aus deutscher Sicht dürften dabei vor allem die Angaben zum Europa-Geschäft um Opel im Mittelpunkt stehen. Nach Milliardenverlusten in den vergangenen Jahren rechnen Beobachter erneut mit einem Minus.

Mit Spannung werden auch Aussagen zum Sanierungskurs für die deutsche Tochter Opel erwartet. Da General Motors (GM) nicht mehr an der Börse notiert ist, muss das Unternehmen eigentlich auch keine Bilanzzahlen mehr preisgeben.

Allerdings strebt der Autobauer an, möglichst rasch an den Aktienmarkt zurückzukehren. Über den Gang an die Börse versucht GM, die Milliarden an Staatshilfen schneller zurückzuzahlen. Deshalb soll es schon frühzeitig mehr Transparenz für Anleger geben.

GM ist mit rund 50 Mrd. Dollar an Staatshilfen gerettet worden. Dafür bekam die Regierung nach einer Blitz-Insolvenz im Juni die Mehrheit an dem Unternehmen. In den vergangenen Jahren schrieb GM Verluste von mehr als 80 Mrd. Dollar.

Kurze Schlankheitskur

In dem Insolvenzverfahren nach Kapitel elf des US-amerikanischen Insolvenzrechts hatte das Unternehmen viel Ballast abgeworfen. Der Autoabsatz in den vergangenen Monaten dürfte aber nach Einschätzung von Experten nicht ausgereicht haben, um das Unternehmen in die schwarzen Zahlen zu heben.

Zuletzt hatte noch der "alte" GM-Konzern regulär Zahlen für das erste Quartal dieses Jahres vorgelegt. Damals hatte das Unternehmen einen Verlust von sechs Milliarden Dollar ausgewiesen. Das Europageschäft um Opel fuhr einen Vorsteuerverlust von 2,0 Mrd. Dollar ein.

Der US-Konzern macht bei der Opel-Sanierung und dem Managerwechsel Tempo. Bis Ende des Jahres soll ein neuer Aufsichtsratschef für Opel gefunden sein, berichtete die "Welt am Sonntag". Mindestens zwei Kandidaten stünden für den Posten zur Wahl.

Die deutsche Tochter wird durch den Umzug der Europa-Zentrale von GM nach Rüsselsheim aufgewertet. "Wir wollen damit die Marke Opel und den Standort stärken", hatte ein Unternehmenssprecher am Wochenende erklärt.

Quelle: ntv.de, dpa

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