Wirtschaft

Rückkehr an die Börse GM ist dieses Jahr reif

Die Rückkehr des US-Autobauers an die Börse wird voraussichtlich Ende dieses Jahres über die Bühne gehen. Den genauen Zeitpunkt bestimmt das Unternehmen selbst. Die Details gibt das Finanzministerium in Wahington vor. Es wird möglicherweise der größte Börsengang in der Geschichte der USA.

Die Wall-Street-Banken reißen sich darum, edn Börsengang zu begleiten. Verdienen werden sie daran aber wenig.

Die Wall-Street-Banken reißen sich darum, edn Börsengang zu begleiten. Verdienen werden sie daran aber wenig.

(Foto: REUTERS)

Die Rückkehr des US-Autobauers an die Börse wird voraussichtlich Ende des Jahres über die Bühne gehen. Den genauen Zeitpunkt bestimmt das Unternehmen selbst. Die Details gibt das Finanzministerium in Wahington vor. Es wird möglicherweise der größte Börsengang in der Geschichte der USA.

Der von der US-Regierung gerettete Autobauer General Motors (GM) will mit einem milliardenschweren Börsengang zurück zur alten Stärke finden. Das von der amerikanischen Opel-Mutter geplante IPO könnte nach Angaben aus informierten Kreisen ein Volumen von zwischen zehn und 20 Mrd. US-Dollar erreichen. Das IPO könnte noch dieses Jahr über die Bühne gehen. Der Börsengang würde zu den größten in der US-Geschichte zählen. Um die Konsortialführung bei der Rückkehr des Konzerns an die Börse sollen sich die beiden US-Großbanken Morgan Stanley und JP Morgan Chase geradezu gerissen haben. Das berichtete eine mit der Sache vertraute Person.

Alle wolen dabei sein

Nahezu alle Wall-Street-Banken hätten sich - vornehmlich aus Imagegründen - für die Konsortialführung des GM-IPO interessiert. Voraussichtlich erhielten aber Morgan Stanley und JP Morgan den Zuschlag als Leadmanager für den Börsengang. Herausspringen würde für sie aber vergleichsweise wenig: Die Banken würden möglicherweise weniger als 1,0 Prozent des IPO-Volumens als Gewinn einstreichen. Bei einem Volumen von 10,0 Mrd. US-Dollar würden sich die Gesamtgebühren damit auf 100 Mio. US-Dollar belaufen.

Mit bis zu 20 Mrd. US-Dollar wäre der GM-Börsengang nach Daten von Thomson Reuters der größte seit dem des Kreditkartenanbieters Visa im März 2008 mit 19,7 Mrd. US-Dollar. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" von den Plänen berichtet und dabei ein Volumen von bis zu zehn Mrd. US-Dollar genannt.

Washington hat das letzte Wort

Der einst weltgrößte Autobauer will den Kreisen zufolge möglicherweise noch in diesem Jahr den Sprung auf das Börsenparkett wagen. Die Entscheidung über den Zeitpunkt liege beim Autobauer, hatte das US-Finanzministerium mitgeteilt. Vor dem vierten Quartal 2010 werde es diesen Schritt aber nicht geben. Die Regierung behalte sich das Recht zur Entscheidung vor, ob und in welchem Umfang sie sich an dem Börsengang beteilige.

Das Ministerium hatte den Konzern im vergangenen Jahr mit rund 50 Mrd. US-Dollar Staatshilfen vor dem Aus gerettet und im Gegenzug knapp 61 Prozent der GM-Anteile übernommen. Im Zuge des Gläubigerschutzverfahrens war die Börsennotierung von GM eingestellt worden. Mitte Mai hatte GM erklärt, die Rückkehr an den Aktienmarkt sei 2011 möglich. Dann könnte auch die Regierung ihren Mehrheitsanteil an GM reduzieren.

Ein Experte bewertete das IPO-Vorhaben als Schritt in die richtige Richtung. "Je schneller GM die Regierung loswird, desto besser", sagte Analyst Aaron Bergman von IHS Global Insight. Fachleute schätzen, dass GM auf eine Marktkapitalisierung von 80 Mrd. US-Dollar kommen könnte.

Dieses Jahr "back in black"

Dank einer Rosskur mit Fabrikschließungen und Stellenkürzungen hatte der größte US-Autobauer zuletzt die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. GM will auch im Gesamtjahr erstmals seit 2004 wieder schwarze Zahlen schreiben. GM hat zuletzt deutliche Fortschritte bei seiner Sanierung gemacht. Der Konzern hat seine Schulden verringert, Stellen abgebaut, seine Verkäufe gesteigert und Fabriken geschlossen. Zudem trennte er sich von verlustbringenden Marken wie Hummer, Saab und Saturn und konzentriert sich nun auf die vier Kernmarken Chevrolet, Buick, GMC und Cadillac. Analysten sehen aber noch viel Arbeit.

In Deutschland ringt GM um Staatshilfen für Opel. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle hatte Hilfen des Bundes zuletzt aber abgelehnt. Nun wird erwogen, bereits geplante Hilfen der Länder aufzustocken.

Quelle: ntv.de, rts/DJ/dpa

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