Es geht aufwärts GM nimmt Kurs auf Börse
04.07.2010, 09:45 UhrDer Opel-Mutterkonzern General Motors soll schnell wieder an die Börse gehen. Wie dieser Schritt ablaufen soll, will das Management im nächsten Monat erläutern.
General Motors nimmt Kurs auf den Aktienmarkt. Nachdem die US-Regierung als Mehrheitseigner grünes Licht gegeben hat, laufen die Vorbereitungen für den Börsengang auf Hochtouren. Mitte August will der nur knapp der Pleite entronnene Autokonzern nach Informationen der "New York Times" seine genauen Pläne bekanntgeben. Zuletzt hatte es in Medienberichten geheißen, dass GM die Pläne für sein Börsen-Comeback bereits Mittel Juli präsentieren wollte.
Wie die Zeitung schreibt, bleibt der Termin des eigentlichen Börsengangs aber unverändert. Das Finanzministerium hatte entschieden, dass GM frühestens im vierten Quartal aufs Parkett zurückkehrt. Vorher, so berichteten US-Medien, wolle sich der Konzern noch finanziellen Freiraum verschaffen. Das Management verhandelt demnach mit mehreren Banken über eine Kreditlinie von insgesamt 5 Mrd. Dollar. Auch sei noch nicht über die komplette Gruppe der Konsortialführer für den IPO entschieden worden.
Milliardenrettung durch den Steuerzahler
Der Börsengang liegt weitgehend in der Hand von GM. Der Konzern hat laut "New York Times" bereits die Banken Morgan Stanley und JP Morgan Chase angeheuert, um das Mammutprojekt über die Bühne zu bringen. Die Regierung wird demnach von der Investmentbank Lazard beraten.
Gelingt General Motors das Unterfangen, wäre es ein sicheres Zeichen, dass es mit dem Branchen-Urgestein wieder aufwärtsgeht. GM war vor einem Jahr in die Insolvenz geschlittert. Grund waren eine verfehlte Modellpolitik, hohe Kosten fürs Personal und der Absatzeinbruch in der Wirtschaftskrise. Die Regierung rettete den Konzern vor dem Aus, übernahm bei GM das Steuer, das Unternehmen verschwand von der Börse und stand unter Gläubigerschutz.
Im Gegenzug für 50 Mrd. Dollar an Steuergeldern hält der Staat nun 60,8 Prozent an GM. Die restlichen Anteile liegen bei Kanada, den Gewerkschaften und Altgesellschaftern. Durch den Börsengang will die US-Regierung in einem ersten Schritt geschätzte 10 bis 20 Mrd. Dollar zurückbekommen. Die Einnahmen sollen zur Rückzahlung von GM-Schulden und für Pensionsverpflichtungen verwendet werden. Später sollen die die restlichen Anteile an die Börse gebracht werden.
Quelle: ntv.de, dpa/rts