Harter Kampf um die Weltspitze GM sitzt Toyota im Nacken
24.01.2011, 15:30 UhrToyota ist weiter der größte Autobauer der Welt; allerdings setzen General Motors und Volkswagen den Japanern kräftig zu. So rückt GM, das in China und in den USA kräftiger zulegen konnte, näher an Toyota heran. VW bleibt die Nummer drei in der Welt. Die Wolfsburger haben sich zum Ziel gesetzt, Toyota bis 2018 von der Spitze zu verdrängen.
Toyota hat trotz der massiven Rückrufe seine Spitzenposition auf dem Automarkt behauptet. Die Japaner sind das dritte Jahr in Folge nach Absatz weltgrößter Autohersteller, nachdem sie die Opel-Mutter General Motors 2008 nach fast 80 Jahren vom Thron gestoßen hatten.
Allerdings legten die Amerikaner in den beiden wichtigsten Automärkten der Welt, China und USA, zuletzt schneller als Toyota zu und blieb dem japanischen Konzern damit dicht auf den Fersen. Volkswagen rangiert weiter mit Abstand auf Platz drei. Die Wolfsburger haben sich zum Ziel gesetzt, Toyota die Führung bis 2018 abzunehmen.
Die Japaner verkauften im vergangenen Jahr allerdings nur 30.000 Fahrzeuge mehr als sein ärgster Rivale und hielten sich damit denkbar knapp auf der führenden Position. Toyota setzte 8,418 Millionen Fahrzeuge ab und damit acht Prozent mehr als im Jahr davor. GM berichtete ein Absatzplus von 12,2 Prozent auf 8,390 Millionen. VW schlug 7,14 Millionen Fahrzeuge los, eine Steigerung von 13,5 Prozent.
Toyota in China schwächer
Für GM entwickelte sich China 2010 zum wichtigsten Land - noch vor dem Heimatmarkt. Hier steigerte der Konzern seinen Absatz um 29 Prozent und erreichte 2,3 Millionen Verkäufe. Toyota konnte bei diesem Tempo nicht mithalten. Die Japaner verkauften in der Volksrepublik 19 Prozent mehr Fahrzeuge. VW legte gut 37 Prozent zu.
Auf dem Heimatmarkt machte GM lediglich ein Plus von 6,3 Prozent zu und blieb mit 2,2 Millionen Fahrzeugen hinter dem Ergebnis in China zurück. Toyota verbuchte hier wegen des Rückrufs von mindestens zehn Millionen Fahrzeugen sogar einen leichten Absatzrückgang. Die Malaise des Konzerns gab dafür Rivalen wie Ford und Hyundai Motor Auftrieb. Sie verleibten sich ein größeres Stück vom US-Kuchen ein. VW steigerte seinen Absatz in der größten Volkswirtschaft um knapp 21 Prozent.
Opel kann zulegen
In Deutschland konnte Opel 2010 Quartal für Quartal an Marktanteil zulegen: Im Dezember lag er nach GM-Angaben bei 9,7 Prozent und damit um mehr als zwei Prozentpunkte über Vorjahresniveau. Dennoch wächst offenbar in der Konzernspitze die Ungeduld mit der defizitären Europa-Tochter: Opel müsse so schnell wie möglich profitabel werden, sagte GM-Strategiechef Stephen Girsky dem Branchenmagazin "Automobilwoche".
Opel-Chef Nick Reilly will den Autobauer mit niedrigeren Kosten und neuen Modellen im nächsten Jahr in die Gewinne führen. Für das laufende Jahr wird noch mit einem Fehlbetrag von 500 Millionen Euro gerechnet. Das Europa-Geschäft mit Opel ist mittlerweile die einzige Region bei GM, die rote Zahlen schreibt.
Die US-Regierung hält derzeit noch knapp ein Drittel an der Opel-Mutter GM. Bei dem Börsengang in vergangenen November nach der Blitzinsolvenz im Jahr 2009 hat sich ihr Anteil halbiert. Die Regierung will ihre restlichen Anteile an dem Konzern bis zur zweiten Jahreshälfte 2012 verkaufen. Der Staat hatte GM Mitte 2009 mit einem Hilfspaket über 50 Milliarden Dollar vor dem Untergang gerettet. Zu Beginn des vergangenen Jahres schaffte GM die Rückkehr in die Gewinnzone.
Quelle: ntv.de, rts