Wirtschaft

Ally Financial plant Milliarden-IPO GM verkauft Delphi-Anteile

Der amerikanische Autobauer General Motors trennt sich vom Autozulieferer Delphi und bekommt dafür 3,8 Mrd. Dollar. Damit setzen sich die Aufräumarbeiten nach der großen Absatzkrise weiter fort. Der Autofinanzierer Ally, vormals bekannt als GMAC, nähert sich der Börse.

Im Wettbewerb mit Firmen wie Bosch, Continental, Denso oder ZF Friedrichshafen: Delphi beliefert Autobaueer.

Im Wettbewerb mit Firmen wie Bosch, Continental, Denso oder ZF Friedrichshafen: Delphi beliefert Autobaueer.

(Foto: REUTERS)

Die Opel-Mutter General Motors hat seine Anteile am Zulieferunternehmen Delphi Automotive für 3,8 Mrd. Dollar verkauft. Käufer der Papiere war Delphi selbst. Das Unternehmen übernahm zudem Delphi-Anteile vom Pensionsversicherer PBGC für 594 Mio. Dollar. GM wird durch den Verkauf nach eigenem Bekunden im ersten Quartal 2011 einen Buchgewinn von 1,6 Mrd. Dollar (1,1 Mrd. Euro) erzielen.

Delphi wurde 1999 von GM abgespalten und musste 2005 Insolvenz anmelden. Im Oktober 2005 beantragte der Zulieferer infolge der Verluste seines Mutterhauses und Hauptkunden GM Gläubigerschutz nach US-Recht. Nach dem Ende des Insolvenzverfahrens 2009 stiegen GM und PBGC mit umfangreichen Anteilskäufen bei Delphi ein.

Der Konkurrent von Unternehmen wie Robert Bosch, Continental, Denso oder ZF Friedrichshafen erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 13,8 Mrd. Dollar.

Erst vor Kurzem hatte GM seine restlichen Aktienanteile an dem zeitweise teilverstaatlichten US-Auto- und Hypothekenfinanzierer Ally Financial (vormals GMAC) verkauft. Aus dem Ally-Verkauf erwarte General Motors einen Buchgewinn von 300 Mio. Dollar.

Der Autofinanzierer versucht sich aus der Staatshand zu lösen und bewegte sich nun einen weiteren Schritt in Richtung eines Milliarden-Börsengangs. Die einstige GM-Tochter reichte bei den US-Behörden die entsprechenden Unterlagen ein. Dabei nannte Ally zunächst nur eine Summe von 100 Mio. Dollar als angepeilten Erlös. Das ist gängige Praxis, weil die Firmen dann größere Freiheiten haben.

So hatte auch General Motors bei seinem Börsengang zunächst nur 100 Mio. Dollar genannt, am Ende standen aber 23,1 Mrd. Dollar auf den Zetteln der Händler. Aus dem Umfeld des Unternehmens hatte es zuvor geheißen, Ally strebe einen IPO-Erlös in Höhe von 6 bis 7 Mrd. Dollar an. Die vier führenden Emissionsbanken für den Schritt sollen Citigroup, Goldman Sachs, JPMorgan und Morgan Stanley sein.

Ally musste 2008 und 2009 mehrmals vom US-Steuerzahler mit insgesamt 17 Mrd. Dollar an Hilfszahlungen gerettet werden. Die US-Regierung besitzt daher 73,8 Prozent des Unternehmens, das früher unter dem Namen GMAC firmierte.

Im Zuge des Börsengangs will die Regierung ihren Anteil zurückfahren. Ally ließ zunächst offen, wie viele Aktien ausgegeben werden sollen. Auch eine Preisspanne wurde nicht genannt.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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