Bekommt Opel bald Hilfe? GM vor Einstieg bei Peugeot
27.02.2012, 21:23 Uhr
Passt der Opel-Blitz zum Peugeot-Löwen?
(Foto: picture alliance / dpa)
In der Automobilindustrie ist Größe Experten zufolge alles. Allianzen und Zusammenschlüsse sind wichtig, um die ntwicklungs- und Produktionskosten zu senken. In Europa weckt Peugeot Begehrlichkeiten. Und vieles deutet auf einen Einstieg von General Motors hin. Der kriselnden Tochter Opel könnte das helfen.
Die Gespräche über eine Allianz der Opel-Mutter General Motors und PSA Peugeot Citroen stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Eine Einigung sei schon in wenigen Tagen möglich, erfuhr Reuters von mit den Plänen vertrauten Personen. GM sei auch daran interessiert, das Bündnis mit einem Einstieg bei dem angeschlagenen Rivalen zu festigen. Zunächst wolle der US-Branchenprimus wohl fünf Prozent an dem französischen Autobauer kaufen. Die Gespräche darüber seien weit fortgeschritten, allerdings eine Einigung noch nicht in trockenen Tüchern.
GM wollte sich nicht dazu äußern. Von Peugeot lag zunächst keine Stellungnahme vor. In der vergangenen Woche war aus Verhandlungskreisen bekanntgeworden, dass Peugeot und GM eine umfassende Zusammenarbeit ausloten. Ziel sei, mit gemeinsamen Modell-Plattformen und Größenvorteilen die Herstellungskosten zu drücken und so die Verluste im Europa-Geschäft zu verringern.
Kern einer solchen Allianz könnte den Informationen zufolge eine Zusammenarbeit von Peugeot und Opel bei gewöhnlich margenschwachen Kleinwagen sein. Diese müssen in möglichst großer Zahl mit vielen gleichen Komponenten vom Band rollen, um die Kosten zu drücken. Aus diesem Grund haben sich vor zwei Jahren auch Daimler und Peugeot-Konkurrent Renault verbündet.
Win-Win-Situation?
GM und Peugeot stehen unter Handlungsdruck: Peugeot ist mit seinen Werken im Hochlohnland Frankreich sowie wegen der Abhängigkeit vom Heimatmarkt und den südeuropäischen Schuldenstaaten der am heftigsten von der Konjunkturflaute betroffene Autobauer. Die Franzosen waren zuletzt im Kerngeschäft in die Verlustzone gerutscht und haben herbe Einschnitte angekündigt.
Mit Hilfe von GM könnte Peugeot seine Position im internationalen Geschäft verbessern. Opel und die Konzernschwester Vauxhall wiederum sind die Sorgenkinder des weltgrößten Autokonzerns GM: Die Rüsselsheimer kommen seit Jahren nicht aus den Verlusten. Wegen schwindender Marktanteile in Europa jagt eine Sanierung die nächste.
In der vergangenen Woche hieß es von eingeweihten Personen, eine enge Kapital-Verflechtung zwischen den beiden Konzernen sei zunächst nicht geplant. Allenfalls würden kleinere Aktienpakete ausgetauscht, was nur einen symbolischen Stellenwert hätte.
Quelle: ntv.de, rts