Wirtschaft

"Wir halten uns an die Vorschriften" Gaddafi investiert bei SocGen

Bei der Société Générale ist das Geld des libyschen Staatsfonds LIA gerne gesehen. Für Gaddafis Regime ist die Investition allerdings nicht gerade lohnend: Der Wert verringerte sich um umgerechnet 300 Millionen Euro.

Muammar al-Gaddafi

Muammar al-Gaddafi

(Foto: REUTERS)

Das Regimes des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi hat offenbar kräftig bei der französischen Großbank Société Générale investiert. Das Geld sei in verschiedenen Fonds in Form von komplexen Produkten angelegt, berichtete die französische Zeitung "Le Monde" unter Berufung auf Dokumente der Libyan Investment Authority (LIA). "Dies zeigt einmal mehr, dass Diktatoren ihr Guthaben durchaus bei renommierten Geldinstituten anlegen können, die sich nicht weiter darum kümmern, ob es sich um eine Veruntreuung öffentlicher Mittel handelt", hieß es.

Gaddafis Regierung habe insgesamt 1,8 Mrd. Dollar (1,27 Mrd. Euro) investiert. Wegen herber Verluste eines von drei Fonds betrage der Wert heute noch etwa eine Mrd. Euro. Der Verkauf der Geldanlagen sei durchaus legal gewesen, allerdings habe die Bank das Guthaben verschwiegen, als Anfang 2011 finanzielle Sanktionen gegen das libysche Regime verhängt wurden, hieß es weiter. Die LIA, die die Öleinnahmen Libyens verwaltet, hat den Dokumenten zufolge außerdem 335 Mio. Dollar bei der britischen Bank HSBC und bei der amerikanischen Bank Goldman Sachs investiert.

Société Générale wollte den Bericht nicht kommentieren, wies aber darauf hin, dass alle internationalen Sanktionen streng beachtet werden. "Wir arbeiten mit vielen Staatsfonds zusammen und halten uns dabei an alle Regeln und Vorschriften", sagte eine Sprecherin in Paris.

Quelle: ntv.de, dpa

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