Kein akzeptables Angebot Gasag-Verkauf geplatzt
08.05.2010, 14:46 UhrDie Versorger Eon und Vattenfall machen einen Rückzieher beim gemeinsamen Verkauf ihrer Anteile am Berliner Gasversorger Gasag. Weil kein Bieter ein akzeptables Angebot abgegegen hat, will Vattenfall seinen Anteil vorerst lieber behalten. Eon hingegen könnte dem Interessenten GDF zu einer Gasag-Mehrheit verhelfen.
Der Verkauf des Berliner Gasversorgers Gasag ist vorerst gescheitert. Die Energiekonzerne Eon und Vattenfall zogen ihr Verkaufsangebot für ihre Anteile zurück. "Der gemeinsame Verkaufsprozess ist zu Ende", sagte ein Vattenfall-Sprecher. Die Unternehmen hätten kein Angebot erhalten, das ihren Preisvorstellungen entsprochen hätte. Vattenfall werde seinen Anteil von 32 Prozent vorerst behalten. Der Sprecher verwies dabei auf die Finanzkrise, die vielen Unternehmen Kreditaufnahmen für Übernahmen erschwert.
Einem Bericht der "Berliner Zeitung" zufolge sollten für Vattenfalls Anteil und die 37 Prozent von Eon rund 800 Mio. Euro erzielt werden. Ende April wurden nach Informationen aus Finanzkreisen aber von dem Stadtwerkeverbund Thüga für das Paket deutlich weniger geboten.
Eon könnte GDF Mehrheit beschaffen
Die französische GDF Suez, die bereits die restlichen Gasag-Anteil hält, hat nach Angaben aus den Kreisen nur für den Eon-Anteil geboten. Theoretisch könnte Eon diesen allein verkaufen und damit der GDF eine Mehrheit bei der Gasag verschaffen. Ein Eon-Sprecher sagte der "Berliner Zeitung" lediglich: "Es gibt bislang keine Entscheidung über einen etwaigen Gasag-Verkauf." Allerdings war bei Eon angedeutet worden, man habe keinen Druck beim Verkauf. Zudem gibt es im Berliner Senat starke Vorbehalte gegen eine GDF-Mehrheit bei dem Unternehmen.
Die Gasag ist Deutschlands ältester und Europas größter kommunaler Gasversorger. 2009 machte das Unternehmen einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro und einen Betriebsgewinn von knapp 190 Millionen Euro.
Offen ließ der Vattenfall-Sprecher, ob es bei den bisherigen Absichten zum Verkauf weiterer Beteiligungen bleibe. Bis Ende des Jahres wollte sich der Konzern von seinen Anteilen an den Kasseler Stadtwerken, der sächsischen Enso sowie einem Rostocker Kraftwerk trennen.
Quelle: ntv.de, rts