Wirtschaft

FC Bayern bleibt bei der Telekom Gazprom dementiert Trikot-Pläne

Nah im Herzen des deutschen Fußballs: Trikot-Präsentation in Gelsenkirchen (Archivbild).

Nah im Herzen des deutschen Fußballs: Trikot-Präsentation in Gelsenkirchen (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Die Marketing-Manager der Deutschen Telekom können aufatmen: Der russische Erdgasriese will sich eigenen Angaben zufolge nicht um einen Platz als Sponsoring-Partner des FC Bayern München bemühen. Auf ganz anderer Ebene rückt München trotzdem näher an Moskau heran.

Der russische Energiekonzern Gazprom gibt dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München einen Korb. Gazprom werde nicht Sponsor der Bayern werden, sagte ein Firmensprecher. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, der russische Konzern oder eine seiner Marken wolle als Sponsor des Clubs aktiv werden.

Sponsoringvertrag mit den Münchnern? Die Zentrale in Moskau entscheidet sich dagegen.

Sponsoringvertrag mit den Münchnern? Die Zentrale in Moskau entscheidet sich dagegen.

(Foto: REUTERS)

Hauptsponsor des FC Bayern München ist derzeit die Deutsche Telekom. Gazprom wirbt bereits auf den Trikots des Liga-Rivalen Schalke 04. Ein Sprecher des Münchener Fußballvereins wollte sich nicht äußern.

Der russische Staatskonzern umgarnt Bayern aber an anderer Stelle: Gazprom und der Freistaat haben jüngst eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit bei der Stromerzeugung geschlossen. Gespräche zwischen Gazprom und dem deutschen Energieriesen RWE über eine Kooperation beim Bau neuer Kraftwerke waren gescheitert.

Mehr Kraftwerke für Bayern

In München bleibt das leuchtend weiße "T" auf der Brust: Franck Ribery.

In München bleibt das leuchtend weiße "T" auf der Brust: Franck Ribery.

(Foto: REUTERS)

"Mit dieser Vereinbarung wollen wir in Zusammenarbeit mit einem starken internationalen Partner den Umbau der bayerischen Energieversorgung im Bereich der Infrastruktur vorantreiben", hatten Ministerpräsident Horst Seehofer und Wirtschaftsminister Martin Zeil erklärt. Die Übereinkunft sei ein "wichtiger Meilenstein zum Bau neuer Gaskraftwerke in Bayern".

Der weltweit größte Gasproduzent ziehe in Bayern über Gaslieferungen hinaus auch konkret in Betracht, sich unmittelbar am Bau und Betrieb von Kraftwerken zu beteiligen. Konkrete Vereinbarungen über Investitionen des russischen Konzerns in Bayern gebe es aber noch nicht. Dazu sollten ab Frühjahr 2012 aber Gespräche über mögliche Standorte für Kraftwerke geführt werden. Gazprom solle dann bis Ende 2012 über konkrete Investitionen entscheiden. Bayern sei aber auch offen für andere Unternehmen, die Gaskraftwerke errichten wollen.

Gazprom hält bereits an verschiedenen deutschen Versorgern Anteile - etwa an dem mit BASF betriebenen Gemeinschaftsunternehmen Wingas und an der Verbundnetz Gas (VNG). Im November hatte der russische Energieriese den hessischen Versorger Envacom übernommen. Mit dem Zukauf will sich Gazprom im Endkundengeschäft in Deutschland etablieren.

Gazprom liefert rund ein Viertel des europäischen Gasbedarfs. Verhandlungen über eine Zusammenarbeit mit dem deutschen Energieversorger RWE waren erst kürzlich gescheitert. Gazprom und RWE hatten den gemeinsamen Bau von Kraftwerken in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden sondiert. "Wir haben sehr konstruktive Gespräche geführt. Bedauerlicherweise konnten wir uns dennoch nicht auf einen für beide Seiten tragfähigen Rahmen für eine Zusammenarbeit einigen", hatte RWE-Chef Jürgen Großmann nach dem Scheitern der Kooperationspläne erklärt.

Quelle: ntv.de, rts

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