Wirtschaft

"Wir wollen Geld verdienen" Gazprom sichert Versorgung Deutschlands zu

Der russische Versorger sieht die Versorgung Deutschlands nicht in Gefahr.

Der russische Versorger sieht die Versorgung Deutschlands nicht in Gefahr.

(Foto: REUTERS)

Deutschland muss sich nach Aussagen des russischen Konzern Gazprom keine Sorgen um den Bezug des Rohstoffs machen. Das läge schon im allein im Interesse des Unternehmens. Zugleich bittet der Energieriese um Verständnis für seine Ukraine-Politik.

Ungeachtet des an Schärfe zunehmenden Gas-Streits zwischen Russland und der Ukraine verspricht der russische Energiekonzern Gazprom eine sichere Versorgung Deutschlands. "Wir halten unsere vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Deutschland ein", sagte Alexander Medwedjew, Vize-Chef des weltgrößten Gaskonzerns, dem "Handelsblatt".

Die Exportmengen seien in langfristigen Verträgen fest vereinbart. Wenn Gazprom seine Verpflichtungen nicht erfülle, müsse der Konzern hohe Strafen bezahlen. "Welchen Sinn hätte es, wenn wir auf die Einnahmen aus dem Gasexport verzichten würden?", sagte Medwedjew, der für das Europa-Geschäft ist.

Seit Beginn der Krim-Krise sorgen sich Deutschland und Europa um die Zuverlässigkeit der russischen Gaslieferungen. Immerhin bezieht Europa knapp 30 Prozent seines Gases aus Russland. Führende Politiker fürchten, dass Russland aus politischen Gründen die Lieferungen drosseln könnte, und fordern die Abhängigkeit zu verringern. "Gas ist keine Waffe, es ist eine Ware", sagte er. "Wir sind daran interessiert, diesen Brennstoff zu verkaufen, um im Interesse unserer Anteilseigner Geld zu verdienen."

Gazprom hatte zuletzt die Preise für die Ukraine drastisch erhöht und fordert milliardenschwere Nachzahlungen. "Wir haben nicht die Preise erhöht", sagte Medwedjew. "Wir kommen jetzt einfach wieder zurück zu der vereinbarten marktorientierten Preisformel." Die Ukraine habe nicht einmal den ermäßigten Preis bezahlt, die Schulden des Landes würden steigen. "Was würde ein europäisches Unternehmen in einer solchen Situation machen?"

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/DJ

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