E-Mails aus der Vergangenheit Geithner bekommt Ärger
10.01.2010, 11:47 UhrDie Rettung des Versicherungsriesen AIG bringt den US-Finanzminister Timothy Geithner erneut in Bedrängnis. Kongressabgeordnete fordern, ihn zu einer neuerlichen Anhörung in den Kongress zu bestellen.

Timothy Geithner weiß, was ihm bei einer Anhörung bevorsteht: Er macht das nicht zum ersten Mal.
(Foto: Reuters)
Nach dem Willen von zwei führenden Kongressabgeordneten soll US-Finanzminister Timothy Geithner vor den mächtigen Banken-Ausschusses treten, um sich dort für Ende 2008 getätigte Zahlungen des in Schieflage geratenen Versicherungsgiganten American International Group (AIG) an Banken zu rechtfertigen.
AIG kam damals trotz seines Beinahe-Kollapses in vollem Umfang Verpflichtungen aus Kreditausfallversicherungen gegenüber den Instituten nach. Die Fed von New York, deren Chef Geithner damals war, soll das Unternehmen dazu gedrängt haben, Informationen über diese mit staatlichen Rettungsgeldern getätigten Zahlungen gegenüber der Börsenaufsicht SEC zurückzuhalten.
Hinweise dazu waren erst kürzlich durch Veröffentlichung von Teilen des E-Mail-Verkehrs zwischen Anwälten der Fed und AIG an die Öffentlichkeit gelangt.
Vom Steuersäckel in die Managertasche
Geithners Rolle in diesem Vorgang müsse nun geklärt werden, forderte unter anderem Spencer Bachus, oberster Republikaner im Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses. Das Präsidialamt stärkte dem Finanzminister den Rücken. Die E-Mails hätten Geithner niemals erreicht, sagte Sprecher Robert Gibbs.
Geithner war Anfang vergangenen Jahres wegen der Bonus-Zahlungen bei AIG bereits unter Druck geraten. Der Konzern wurde mit staatlichen Hilfen von bis zu 180 Mrd. Dollar vor dem Zusammenbruch gerettet.
Quelle: ntv.de, rts