Wirtschaft

Gelungene Auktionen Geld für Spanien und Italien

Nach Portugal besorgen sich auch Spanien und Italien Geld am Finanzmarkt. Die Anleiheauktionen gehen problemlos über die Bühne. Die Zinsen sind niedriger als ursprünglich befürchtet. Laut Bundesfinanzminister Schäuble arbeiten die Euro-Länder an einer umfassenden Lösung der Schuldenkrise.

Händler an der Madrider Börse.

Händler an der Madrider Börse.

(Foto: AP)

Nach Portugal haben Investoren auch Spanien bereitwillig Geld geliehen. Die viertgrößte Volkswirtschaft des Währungsraums musste zudem deutlich weniger Zinsen für ihre Anleihen bieten, als es im Vorfeld erwartet worden war. Auch italienische Bonds stießen auf ein überraschend starkes Interesse.

Die erfolgreichen Emissionen dämpften Spekulationen, dass nach Griechenland und Irland auch Portugal und möglicherweise sogar Spanien von den Euro-Staaten vor dem Zahlungsausfall gerettet werden müssen. "Der Markt sucht in der Krise der Schuldenstaaten nach einem Wendepunkt", sagte Peter Chatwell von Credit Agricole in London. Experten rechnen nun damit, dass sich die Lage in der nächsten Zeit weiter entspannt.

Grund zur Hoffnung bietet die Rendite der spanischen Bonds: Für das Papier mit einer Laufzeit von fünf Jahren muss Spanien zwar mit 4,5 Prozent gut einen Prozentpunkt mehr bezahlen als noch im November. Noch vor wenigen Tagen hatte es jedoch so ausgesehen, als ob der Zinssatz um anderthalb Prozentpunkte steigen dürfte.

Zudem war die Nachfrage stärker als im November: Insgesamt lag sie mehr als doppelt so hoch wie das Angebot. Etwa 60 Prozent der Emission sei an Investoren außerhalb Spaniens gegangen, hieß es aus Kreisen. Erst vergangene Woche hatte China angekündigt, weiterhin spanische Anleihen zu kaufen. Spanische Bankaktien gewannen deutlich.

Arbeit an umfassendem Lösungspaket

Für Beruhigung am Markt sorgte auch eine etwas höhere Nachfrage nach italienischen Anleihen. Zudem kam auch Italien günstiger weg als erwartet, wenngleich die Rendite auch hier höher ausfiel als noch im November. "Das schaut alles ziemlich gut aus", sagte Chiara Cremonesi von Unicredit in London.

Die Risikoaufschläge der spanischen und italienischen Staatsanleihen zu vergleichbaren deutschen Papieren gaben nach, der Euro legte zu - Anzeichen dafür, dass am Markt die Fähigkeiten der Politiker in der Euro-Zone, die Schuldenkrise in den Griff zu bekommen, wieder größer eingeschätzt werden.

Die Euro-Länder arbeiten nach Auskunft von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble an einem umfassenden Lösungspaket für die Schuldenkrise. Er sei zuversichtlich, dass beim nächsten EU-Gipfel Anfang Februar oder im März eine Vereinbarung möglich sei, sagte der CDU-Politiker. EU-Spitzenvertreter haben zuletzt eine Ausweitung des 440 Milliarden Euro schweren Euro-Rettungsschirms gefordert. Deutschland und Frankreich lehnen dies ab.

Quelle: ntv.de, rts

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