Wirtschaft

Krise wirkt noch nach Geldvermögen steigt wieder

Die Finanzkrise hat zu einem drastischen Eindampfen des Geldvermögens für private Haushalte geführt. Laut Allianz-Studie gibt es von 2008 zu 2009 wieder eine Zunahme. Allerdings ist die Finanzkrise bei der Entwicklung der Geldvermögen noch nicht verarbeitet.

Es wird wieder mehr auf die hohe Kante gelegt.

Es wird wieder mehr auf die hohe Kante gelegt.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Das Geldvermögen der privaten Haushalte erholt sich einer Studie der Allianz zufolge weltweit nur schleppend vom Schock der Finanzkrise. Zwar gab es von 2008 auf 2009 ein kräftiges Plus von 7,5 Prozent auf 82,230 Billionen Euro, wie der Versicherungskonzern vorrechnete. Dennoch liege in den 50 untersuchten Staaten das bei Banken, Versicherern und am Kapitalmarkt angelegte Vermögen noch immer um knapp vier Prozent unter dem Vorkrisenniveau. 2007 verfügten die privaten Haushalte brutto insgesamt über 85,590 Billionen Euro Geldvermögen.

"Die Finanzkrise ist in der Entwicklung der Geldvermögen noch nicht verarbeitet", erklärte Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise bei der Vorstellung des ersten "Global Wealth Reports" des Versicherers, der künftig jährlich vorgelegt werden soll. Dies gelte vor allem für die Industrieländer, die vom Einbruch der Finanzmärkte besonders betroffen gewesen seien.

Deutschland komme etwas besser weg, weil hierzulande die Sparquote vergleichsweise hoch sei und Anleger riskantere Anlagen wie Aktien eher scheuten als in anderen Ländern.

Schweiz liegt vorn

Dass die Deutschen ihr Geld eher konservativ etwa auf Tagesgeldkonten oder bei Versicherern anlegen - ein Trend, der durch die Krise noch bestärkt wurde - bringe aber auch weniger Rendite. Mit einem Pro-Kopf-Geldvermögen von rund 57.000 Euro liege Deutschland im internationalen Vergleich auf Platz 16.

Die Rangliste der reichsten Länder wird demnach mit großem Abstand von der Schweiz (163.732 Euro pro Kopf) angeführt. Auf den Plätzen folgen die USA (101.762), Dänemark (96.242), die Niederlande (91.798) und Japan (88.659).

Allerdings trügt das Bild zumindest zum Teil: So wird zum Beispiel Immobilienbesitz in den Zahlen nicht berücksichtigt. Heise sieht noch viel Arbeit vor der Politik und der Finanzbranche, das Vertrauen von Anlegern in die Märkte zurückzugewinnen. "Wir hatten im Grunde das dot.com/Subprime- Jahrzehnt, das einen doppelten Schlag für Wertpapieranleger gebracht hat", sagte er mit Blick auf die beiden Krisen des vergangenen Jahrzehnts, den Börsencrash und die Krise um Schrotthypotheken.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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