Von AT&T bis United Tech Gemischte Konzernergebnisse
24.04.2012, 18:20 Uhr
Sikorsky CH-53: Ein Produkt aus dem Haus United Technologies,
(Foto: REUTERS)
Mobilfunk, Kampfhubschrauber, Bürobedarf oder Industriekleber: Drei US-Konzerne stellen das her und lassen sich in ihre Bücher blicken. Vor allem die Zahlen von 3M überraschen. AT&T bietet Durchschnitt. United Technologies kämpft mit hausgemachten Problemen.
Die US-Berichtssaison nimmt Fahrt auf. Gleich drei Großkonzerne legten ihren Berichte vor - und die fielen unterschiedlich aus: Der US-Telekomriese AT&T verzeichnete dank eines starken Mobilfunkgeschäfts ein solides 1. Quartal. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um knapp zwei Prozent auf 31,8 Mrd. Dollar, wie AT&T mitteilte.
Der Überschuss aus dem fortgeführten Geschäft legte von 3,4 auf 3,6 Mrd. Dollar zu, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz der Mobilfunksparte stieg um 5,4 Prozent auf 16,1 Mrd. Dollar. Unterm Strich gewann AT&T zwischen Januar und Ende März 726.000 neue Mobilfunkkunden, wodurch sich der Kundenstamm auf 103,9 Millionen ausweitete.
3M erhöht Prognose
Der US-Mischkonzern 3M erhöhte nach einem unerwartet kräftigen Gewinnsprung im 1. Quartal die Prognose für das laufende Jahr. Konzernchef Inge Thulin sprach angesichts von Rekordumsätzen und einem starken Gewinn in den ersten drei Monaten von einem sehr guten Start in das laufende Jahr.
Vor allem ein starkes Geschäft mit den Kunden in der Industrie und aus dem Transportsektor trieb die Entwicklung im 1. Quartal an. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um 2,4 Prozent auf den Rekordwert von 7,5 Mrd. US-Dollar zu. Der Hersteller von Post-it-Haftzetteln und Scotch-Brite Haushaltsreinigern erwirtschaftete einen Gewinn von 1,13 Mrd. Dollar nach 1,08 Mrd. Dollar ein Jahr zuvor.
3M ist eines der am breitesten aufgestellten Unternehmen der Welt und spürt das Auf und Ab der Wirtschaft besonders früh. Die Produktpalette reicht vom Industriekleber über Autozubehör bis hin zu Büroartikeln und Elektronikbauteilen.
United Tech im Umbau
Der laufende Unternehmensumbau schlug sich beim US-Mischkonzern United Technologies deutlich in den Geschäftszahlen nieder: Im 1. Quartal sank der Umsatz anderem wegen der Spartenverkäufe um 2 Prozent auf 12,4 Mrd. Dollar. Weil United Technologies einige Zweige nur mit Verlusten losgeworden ist, brach zudem der Gewinn von 1,0 Mrd. Dollar auf 330 Mio. Dollar ein.
Beim verbliebenen Geschäft allein konnte der Konzern jedoch mehr verdienen und bekräftigte seine Jahresprognose. Der Aktienkurs kletterte
Konzernchef Louis Chenevert will den Konzernumbau jetzt noch einmal beschleunigen: "Wir werden dieses Jahr 450 Mio. Dollar in den Konzernumbau stecken", sagte Chenevert. Bislang wollte er 350 Mio. Dollar dafür ausgeben. Gleichzeitig sollen die Einnahmen aus Spartenverkäufen von 500 Mio. auf 600 Mio. Dollar anwachsen. Das Augenmerk liege zudem weiterhin auf Einsparungen, ergänzte Chenevert.
United Technologies hatte vergangenes Jahr angekündigt, für 16,5 Mrd. Dollar (12,6 Mrd. Euro) den Airbus- und Boeing-Zulieferer Goodrich schlucken und damit das eigene Luftfahrt-Geschäft zu stärken. Der Konzern stellt bereits Cockpit-Elektronik oder Triebwerke her. Zu den Tochterfirmen gehört Pratt & Whitney. Allerdings schauen sich die EU-Wettbewerbshüter angesichts dieser Machtballung die Übernahme genau an.
Quelle: ntv.de, bad/dpa