Wirtschaft

Oligarchen erreichen Verfügung Gericht stoppt BP bei Rosneft

Der russische BP-Partner AAR wehrt sich mit Händen und Füßen gegen die Zusammenarbeit der Briten mit Rosneft. Vor Gericht setzen Oligarchen um das Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP eine einstweilige Verfügung gegen BP durch, weil sie sich als alleiniger Partner in Russland sehen. BP hofft nun auf eine gütliche Einigung.

Vergiftete Stimmung? Noch hoffen BP und Rosneft, ihre Zusammenarbeit unter Dach und Fach zu bringen.

Vergiftete Stimmung? Noch hoffen BP und Rosneft, ihre Zusammenarbeit unter Dach und Fach zu bringen.

(Foto: REUTERS)

Ein Londoner Gericht hat die milliardenschwere Überkreuzbeteiligung zwischen dem Ölkonzern BP und Rosneft vorerst gestoppt. Eine Gruppe russischer Oligarchen aus dem BP-Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP erwirkte nach Angaben eines Anwalts eine einstweilige Verfügung.

Analysten rechnen trotz des vorläufigen Stopps nicht mit dem Aus des Geschäfts, über das sich die Briten Zugriff auf lukrative Fördermöglichkeiten in der Arktis sichern wollen. "Wir haben diese Entscheidung erwartet und glauben, dass eine endgültige Lösung zwischen den russischen Partnern und der Regierung in Moskau - und nicht im Gericht - zustande kommt", sagte Chris Weafer, Chefstratege von Uralsib in Moskau. BP sehe in der Auseinandersetzung einen Streit zwischen den Oligarchen und dem russischen Staat, der Rosneft kontrolliert.

BP hofft auf Schlichtung

Rosneft zeigte sich zuversichtlich, die Überkreuzbeteiligung doch noch unter Dach und Fach zu bekommen. "Die Risiken waren erwartet worden und die Londoner Gerichtsentscheidung sollte das Wesen der Vereinbarung nicht berühren", sagte ein Sprecher. BP-Chef Bob Dudley sagte, er hoffe, der Konflikt lasse sich schlichten. Vor der Gerichtscheidung hatte Dudley eine Lösung per Geldzahlung in Aussicht gestellt. Möglicherweise könnten die russischen Partner sogar an dem Arktis-Projekt mit Rosneft beteiligt werden, so Dudley. Die russischen Oligarchen begrüßten die Entscheidung. An der Börse legten sowohl Rosneft- wie BP-Aktien um mehr als ein Prozent zu.

Über das Konsortium AAR kontrollieren die Oligarchen die Hälfte von TNK-BP. AAR argumentiert, die Überkreuzbeteiligung verletzte eine Eignervereinbarung, wonach TNK-BP das "bevorzugte Instrument" für alle Tätigkeiten von BP in Russland sei. BP hat versichert, die Vereinbarung nicht verletzt zu haben.

Experten zufolge befinden sich in der Arktis rund ein Fünftel der weltweiten bislang unentdeckten Ölvorkommen.

Quelle: ntv.de, rts

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