Wirtschaft

"Nur" minus fünf bis sechs Prozent Geringerer BIP-Rückgang

Der Einbruch der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr wird nach den Worten von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück möglicherweise nicht ganz so deutlich ausfallen wie von der Regierung im Frühjahr prognostiziert.

Peer Steinbrück warnt allerdings vor zu viel Konjunkturoptimismus.

Peer Steinbrück warnt allerdings vor zu viel Konjunkturoptimismus.

(Foto: dpa)

Deutschland befinde sich in der "schärfsten Wirtschaftskrise seit Gründung der Bundesrepublik mit minus fünf bis minus sechs Prozent", sagte der SPD-Politiker im Bundestag.

Damit zeigte sich Steinbrück für das laufende Jahr inzwischen etwas zuversichtlicher als noch im April, als die Regierung offiziell einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von minus sechs Prozent prognostiziert hat.

Der Minister warnte allerdings auch vor zu viel Konjunkturoptimismus nach den jüngsten positiven Wirtschaftsdaten. "Die ersten Konjunkturindikatoren hellen sich in der Tat auf, aber es soll an der Stelle gesagt werden, dass ich vor einer zu großen und zu schnellen Euphorie warne", sagte er später bei einer Pressekonferenz in Berlin und verwies unter anderem auf "die Wahrscheinlichkeit, dass wir es mit nachlaufenden Effekten auf dem Arbeitsmarkt zu tun haben können". Diese und andere Negativfaktoren seien "unwägbar, so dass ich davor warne, einfach so zu tun, als ob wir durch das Tal der Tränen schon durchgeschritten sind".

Realismus und Bodenhaftung nötig

Er sei "angenehm überrascht", dass viele Zahlen aus dem zweiten und dritten Quartal erkennbar besser gewesen seien, "als wir je selber zu Beginn dieses Jahres eingeschätzt haben", erklärte der Finanzminister. "Aber die Devise bleibt: Realismus, Bodenhaftung, Vorsicht an der Bahnsteigkante", stellte Steinbrück klar.

Die Krise habe die "legitimatorischen Grundlagen" des Ordnungs- und Wirtschaftsmodells auf die Tagesordnung gehoben, betonte Steinbrück bei seiner Rede im Bundestag. Beispielsweise gehe es um den Spannungsbogen zwischen den sittenwidrig niedrigen Löhnen und den auf der anderen Seite sittenwidrig hohen Abfindungen und Boni. Bei der Frage, wie Letzteres eingegrenzt werde könne, sei bereits Vieles gelungen, sagte Steinbrück.

Quelle: ntv.de

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