Wirtschaft

"Gnadenlos unterbewertet" Gildemeister kauft Aktien

Gildemeister plant einen Ausbau des Geschäfts mit erneuerbaren Energien. Der Werkzeugmaschinenbauer will bis Jahresende rund drei Millionen eigene Aktien zurückkaufen. Er macht sich dazu den momentan niedrigen Kurs zunutze.

Der Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister nutzt den gesunkenen Aktienkurs zum Rückkauf eigener Papiere. Die will Konzernchef Rüdiger Kapitza als Akquisitionswährung einsetzen. Geplant seien kleinere Zukäufe etwa im Bereich der erneuerbaren Energien oder in der Speichertechnologie, sagte der Manager.

Kapitza hat bereits angekündigt, neben der Kernsparte Werkzeugmaschinen das Geschäft mit erneuerbaren Energien auszubauen, das bislang 17 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht. Nach automatischen Nachführsystemen für Solarstromanlagen sollen Windräder für Privatkunden, E-Tankstellen und aus regenerativen Energien gespeiste Großbatterien auf den Markt kommen.

Der Bielefelder MDax-Konzern will bis Jahresende rund drei Millionen eigene Aktien - 5,1 Prozent des Grundkapitals - zurückkaufen. Kapitza erklärte, der niedrige Aktienkurs lade geradezu dazu ein. "Wir sind gnadenlos unterbewertet." Der Titel, der im Frühjahr noch bei 18 Euro notierte, hatte in den Börsenturbulenzen der vergangenen Wochen die Hälfte seines Wertes eingebüßt.

Dividende für 2011

Von einer drohenden Konjunkturflaute spürt Gildemeister bislang nichts. Kapitza erklärte, die Geschäfte liefen planmäßig. "Wir werden 2011 unsere Ziele gut erreichen." Eine Stornierungswelle gebe es nicht. Die asiatischen Märkte seien von den Euro-Krisen-Turbulenzen ziemlich unbeeindruckt. Zu den Aussichten für das kommende Jahr wollte sich Kapitza nicht äußern.

2011 peilt Gildemeister einen Umsatz von über 1,6 Milliarden Euro und einen Auftragseingang von über 1,8 Milliarden Euro an. Der Gewinn soll deutlich steigen. Wegen der gestiegenen Nachfrage nach seinen Werkzeugmaschinen hatte Kapitza zuletzt die Ziele angehoben. 2010 hatte der Konzern noch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu spüren bekommen und netto lediglich 4,3 Millionen Euro verdient. Die Anteilseigner gingen leer aus, für 2011 sollen sie aber wieder eine Dividende bekommen.

Quelle: ntv.de, rts

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