Teurere Rohstoffe machen's möglich Glencore steigert Gewinn
05.03.2012, 12:36 Uhr
Glencore-Chef Ivan Glasenberg bei einer Telefonkonferenz.
(Foto: REUTERS)
Mit Glencore geht es weiter bergauf. Der Rohstoffhändler schafft im vergangenen Jahr einen Gewinn von mehr als vier Milliarden US-Dollar. Die Aktionäre freuen sich über eine ordentliche Dividende. Noch in diesem Jahr soll die Megafusion mit dem Bergbaukonzern Xstrata über die Bühne gehen.
Der weltgrößte Rohstoffhändler Glencore hat im vergangenen Jahr dank anhaltend hoher Rohstoffpreise deutlich mehr verdient und ein starkes Wachstum erreicht. Der Reingewinn stieg um sieben Prozent auf 4,06 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz des im steuergünstigen Schweizer Kanton Zug ansässigen Unternehmens wuchs im Vergleich zu 2010 um 28 Prozent auf 186,15 Milliarden Dollar. Die geplante Fusion mit dem ebenfalls in Zug beheimateten Bergbauriesen Xstrata soll möglichst im dritten Quartal erreicht werden, wie Glencore weiter mitteilte.
Die Aktionäre können sich über eine Steigerung des Ergebnisses je Anteilsschein um 106 Prozent von 0,35 auf 0,72 Dollar freuen. Der Konzern habe 2011 "eine solide Entwicklung trotz anspruchsvoller Bedingungen und Märkte" verzeichnet, sagte Konzernchef Ivan Glasenberg. Glencore musste jetzt erstmals seit dem Börsengang im Mai 2011 eine detaillierte Jahresbilanz öffentlich vorlegen.
Insbesondere profitierten laut Glasenberg die Industriebereiche des Unternehmens, das weltweit rund 55.000 Mitarbeiter beschäftigt, von gestiegenen Durchschnittspreisen der wichtigsten Rohstoffe aus Eigenproduktion. Zudem sei Glencore gut ins Jahr 2012 gestartet. Zusammen mit dem Bergbauunternehmen Xstrata soll der Mega-Konzern "Glenstrata" entstehen, der dann einen geschätzten Jahresumsatz von etwa 210 Milliarden Dollar erreichen würde. Einbußen mussten im zweiten Halbjahr durch Verluste im Baumwollgeschäft hingenommen werden.
Weiteres Kapital durch Börsengang
Insgesamt sieht Glasenberg für 2012 große Wachstumschancen vor allem in der sogenannten Dritten Welt: "Die Urbanisierung in den Schwellenmärkten wird weiterhin zu einem Anstieg der Rohstoffnachfrage pro Kopf führen, da die Nachfrage nach Gütern und Produkten, die in Industriegesellschaften als selbstverständlich gelten, weiter ansteigt."
Glencore rechnet insgesamt mit einem organischen Wachstum, das "konservativ geschätzt" bis 2014 mehr als 50 Prozent betragen und damit das der Konkurrenten deutlich übertreffen werde. Dafür werde durch den Börsengang weiteres Kapital erschlossen.
Quelle: ntv.de, dpa