Wirtschaft

Geldströme wechseln die Richtung Gold-ETF lockt Anleger an

Garantiert romantikfreie Goldsuche: Mit schwerem Gerät holt Newcrest Mining goldhaltiges Gestein aus dem Boden Australiens.

Garantiert romantikfreie Goldsuche: Mit schwerem Gerät holt Newcrest Mining goldhaltiges Gestein aus dem Boden Australiens.

(Foto: REUTERS)

Der SPDR Gold Trust, bislang bereits der weltgrößte Exchange Traded Index Fund (ETF) zum Thema Gold, hat ein neues Rekordvolumen erreicht. Momentan halte der Fonds Goldbarren mit einem Gesamtgewicht von 1166,002 Tonnen im Depot, teilte die Fondsgesellschaft State Street Global Advisors mit. Am Vortag seien es 1159,002 Tonnen gewesen.

Der Gold-ETF profitiert Marktbeobachtern zufolge vom steigenden Goldpreis infolge der Unsicherheit über die Finanzen einiger Staaten in der Eurozone. Die von der griechischen Schuldenkrise ausgelöste Verunsicherung an den Finanzmärkten ließ Anleger insgesamt bei Edelmetallen zugreifen. Gefragt war insbesondere Platin, das sich um gut drei Prozent auf 1675 Dollar je Feinunze verteuerte. Die Feinunze Gold wurde zu 1182,66 Dollar gehandelt, 0,8 Prozent mehr als am Vortag. In Euro gerechnet erreichte der Goldpreis mit 925,25 Euro ein neues Rekordhoch.

Auch außerhalb der Rohstoffthematik verzeichnen Beobachter am ETF-Markt derzeit extreme Bewegungen: Vor allem ETFs auf Banken und andere europäische Sektoren standen bei Investoren in der vergangenen Woche hoch im Kurs.

Insgesamt verbuchten ETFs auf die 19 Branchenindizes des Stoxx 600 unterm Strich einen Mittelzufluss in Höhe von 233 Mio. US-Dollar (rund 182 Mio. Euro), hieß es in einer Aufstellung des US-Vermögensverwalters Blackrock. Das war einer der bislang höchsten wöchentlichen Zuflüsse dieses Jahres. In der Vorwoche hatten die Investoren noch Anteile im Wert von 226,3 Mio. Dollar zurück gegeben. "Diese extremen Mittelbewegungen hängen mit den starken Ausschlägen am Aktienmarkt zusammen", sagte Market Maker Mark Schönbrodt von der Deka.

Die mit Abstand stärksten Zuflüsse verbuchten Produkte auf den Bankensektor. ETFs auf den Stoxx 600 Banks flossen unterm Strich 218,2 Mio. Dollar zu. In der Vorwoche hatten die Investoren noch fast genauso viel abgezogen. "Das ständige Hin und Her in Bezug auf die Finanzhilfen für Griechenland führt dazu, dass die Stimmung der Anleger im Hinblick auf Bankaktien sehr schnell wechselt", sagte Schönbrodt.

Auch die Grundstoffbranche erfreute sich im vergleich zur Vorwoche deutlich stärkerer Beliebtheit, was zu Anteilskäufen in Produkten auf den Stoxx 600 Basic Resources führte. Schönbrodt führte das auf die neuen Jahreshochs bei Gold zurück. "In der Vergangenheit gab es immer eine gewisse positive Korrelation zwischen dem Goldpreis und den Investitionen in den Rohstoffsektor."

Die Abflüsse konzentrierten sich auf defensive Sektoren. Dementsprechend gaben die Investoren vor allem Anteile an ETFs auf den Versorgerindex Stoxx 600 Utilities zurück, aus dem 34,1 Mio. Dollar abflossen. Produkte auf den Stoxx 600 Industrial Goods & Services sowie den Stoxx 600 Food & Beverage wurden ebenfalls überwiegend verkauft.

Quelle: ntv.de, rts

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