
Seit jeher fasziniert Gold die Menschen auf der ganzen Welt.
Das Edelmetall ist gefragt, und da es knapp ist, ist es so wertvoll.
Nicht nur als edler Schmuck lässt Gold manche Augen heller strahlen, ...
... auch als Zahlungsmittel diente Gold lange Zeit in großem Stil.
Der starke Glaube an die dauerhafte Werthaltigkeit von Gold bescherte dem Metall zudem seine Funktion als "sicherer Hafen" in unsicheren Zeiten.
Auf der Konferenz von Bretton Woods beschlossen 44 Staaten 1944 ein System fester Wechselkurse mit dem US-Dollar als Leitwährung. Jedem Dollar stand eine Unze mit einem Wert von 35 Dollar gegenüber.
Knapp 30 Jahre hielt das goldbasierte System. Als Folge des Vietnamkriegs musste US-Präsident Nixon 1971 ihre Garantie zur Hinterlegung des Dollar mit Gold aufgeben. Damit war das Ende von Bretton Woods 1973 faktisch besiegelt.
Der Goldstandard für Währungen spielt heute praktisch keine Rolle mehr. Viele Staaten besitzen jedoch noch nennenswerte Goldreserven - aber mit anderem Zweck.
Diente Gold zuvor als physischer Anker und Schutz der Währungen vor Inflation, setzen Staaten ihre Goldreserven heute als letzte Reserve für Krisenzeiten ein.
Die größten Goldreserven besitzen nach Angaben des World Gold Council unverändert die USA: 8133,5 Tonnen. Das entspricht annähernd 70 Prozent aller Goldbestände. Teile davon liegen unter anderem im legendären Stützpunkt der US-Army Fort Knox.
Die größten Goldbestände der USA sollen hingegen in der Federal Reserve Bank von New York lagern, der bedeutendsten der zwölf Banken aus dem US-Notenbanksystem.
Dicht hinter den USA, auf dem zweiten Platz der weltweiten Goldreserven, steht Deutschland - auch die locker-luftige Mode der Tresormitarbeiter ist Hitlisten-verdächtig. Von den insgesamt 3390,6 Tonnen Gold Deutschlands lagert jedoch nur ein kleiner Teil in den Tresoren der Bundesbank.
Zu den genauen Beständen in Deutschland schweigt sich die Bundesbank aus. Die meisten Barren sollen jedoch im New Yorker Fed-Tresor und bei der Bank of England lagern. Auch in den Tresoren der Banque de France in Paris schlummern deutsche Goldbestände.
Drittgrößter Goldbesitzer der Welt ist der Internationale Währungsfonds. Er nennt 2814,0 Tonnen sein Eigen.
Italien sitzt auf Goldreserven von 2451,8 Tonnen.
Goldig präsentiert sich auch Frankreich: Das Land besitzt 2435,4 Tonnen Gold.
Mächtig aufgeholt hat China, das seine Reserven in den vergangenen Jahren auf 1054,1 Tonnen erhöht hat.
Manche halten ja Käse für das eigentliche Gold der Schweiz - doch auch die metallenen Reserven können sich mit 1040,1 Tonnen sehen lassen.
Einen Sprung nach vorne hat in den vergangenen Jahren auch Russland gemacht. Mit 996,4 Tonnen Gold liegen die Russen mittlerweile auf dem achten Rang - ganz zum Stolz von Präsident Putin. Wie Kasachstan haben die Russen die niedrigen Preise im Juni genutzt, um ihre Bestände aufzustocken. Übrigens wurden die Goldreserven im neunten Monat in Folge aufgestockt.
Auf den neunten Platz rangiert Japan mit einem Bestand von 765,2 Tonnen.
Die Niederländer haben auf dem zehnten Platz 612,5 Tonnen Gold im Staatsbesitz - Kutsche von Königin Beatrix nicht mit eingeschlossen.
Indien hat 557,7 Tonnen Gold in staatlichem Eigentum.
Mario Draghi ist nicht nur Europas oberster Notenbanker, sondern auch Hüter eines Schatzes von 502,1 Tonnen Gold, dass der Europäischen Zentralbank gehört.
In Taiwan lagern 423,6 Tonnen Gold im Staatsbesitz.
Für die einen ist der frische Fisch einer der wahren Schätze Portugals - andere schielen auf die Goldvorräte von 382,5 Tonnen.
Auf dem 15. Platz liegt Venezuela mit einem Bestand von 365,8 Tonnen.
Nach oben gearbeitet hat sich in den vergangenen Jahren auch Saudi-Arabien. 322,9 Tonnen liegen in Händen des Wüstenstaates.
Die Briten beweisen auch bei den Goldbeständen ihren Hang zum Understatement: Mit 310,3 Tonnen Gold landet Großbritannien auf Platz 18.
Der Libanon besitzt 286,8 Tonnen Gold.
Spanien hat 281,6 Tonnen Gold im staatlichen Besitz.
Im Besitz der Alpenrepublik Österreich liegen 280,0 Tonnen Gold - damit landet das Land auf dem 20. Rang. (Quelle: World Gold Council, August 2013)