Blaues Auge nach peinlicher Panne Goldman-Kundendaten falsch versandt
03.07.2014, 12:20 Uhr
Falsche Mail-Adresse und "Männer-Club-Atmosphäre? Die Bank von Chef Lloyd Blankfein klagt - und wird verklagt.
(Foto: REUTERS)
Goldman Sachs verschickt Tausende Mails mit hochvertraulichen Kundendaten an eine falsche Mail-Adresse. Glück im Unglück: Google blockiert den Irrläufer. Doch der Bank droht weiterer Ärger - wegen der "Männer-Klub-Atmosphäre".
Bei der US-Investmentbank Goldman Sachs sind hochvertrauliche Kundendaten abhanden gekommen. Doch das Finanzinstitut kann aufatmen: Google verhindert den Zugriff auf die falsch adressierte E-Mail mit den Daten. "Google ist unserer Bitte nachgekommen, den Zugang zu der Mail zu blockieren", sagte Goldman-Sprecherin Andrea Raphael.
Google zufolge griff der Empfänger bislang nicht auf den Inhalt zu. Damit liege auch keine Verletzung des Datenschutzes vor, hieß es weiter. Wie viele Kunden betroffen waren, teilten Google und die Bank nicht mit.
Ein Mitarbeiter einer Vertragsfirma hatte laut einer zuvor eingereichten Goldman-Klage die Daten aus Versehen an eine falsche E-Mail-Adresse versandt. Demnach wollte der Mitarbeiter die Informationen an einen firmeneigenen Account mit der Domain gs.com schicken. Tatsächlich landete die Mail aber auf einem Google-Konto, das über gmail.com zu erreichen ist.
Mit der Klage sollte Google gezwungen werden, die Mail zu löschen. So könne eine "unnötige und massive" Datenschutzverletzung verhindert werden. Laut Goldman hatte Google zunächst mitgeteilt, die Mail nicht ohne Gerichtsbeschluss löschen zu können. Die Entscheidung des Gerichts steht noch aus.
Derweil sieht sich auch das Finanzinstitut mit einer neuerlichen Gerichtsauseinandersetzung konfrontiert: So streben zwei ehemalige Managerinnen eine Sammelklage gegen die US-Investmentbank wegen Frauendiskriminierung an. Laut dem zuständigen New Yorker Gericht beantragten sie, dass ihre bereits 2010 eingereichte Ausgangsklage nun diesen Status erhält. Damit könnten sich auch andere Goldman-Managerinnen anschließen. Nach Darstellung der Klägerinnen gab es bei dem Geldhaus eine "Männer-Klub-Atmosphäre" mit Besäufnissen und Besuchen in Strip-Lokalen. Goldman wies die Vorwürfe zurück.
Quelle: ntv.de, jwu/rts