"Andere Situation als im Herbst 2008" Goldman Sachs warnt vor Panik
10.09.2011, 14:11 UhrDie US-Bank Goldman Sachs sieht trotz der Einbrüche an den Börsen und der anhaltenden Schuldenkrisen keine neue Bankenkrise bevorstehen. "Wir sind vorsichtig, jetzt die große Panik zu schüren", sagte der Deutschland-Chef der Bank, Alexander Dibelius, der "Welt am Sonntag". "Wir sind nicht der Ansicht, dass wir uns derzeit in derselben Situation wie zu Beginn der Finanzmarktkrise befinden."
Dibelius ging damit auf Distanz zu Äußerungen von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. Dieser hatte angesichts der heftigen Kursstürze von Banken und Finanzwerten Parallelen zum Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2008 gezogen. Seit Jahresbeginn hätten manche europäische Banken ein Drittel und mehr ihrer Marktkapitalisierung eingebüßt. Allerdings sei der europäische Bankensektor im Vergleich zu damals heute deutlich besser kapitalisiert und weniger von kurzfristiger Liquidität abhängig.
Dibelius sagte weiter, er glaube, dass weitere Umschuldungsmaßnahmen in Europa für den Bankensektor zu verkraften wären. "Ich persönlich finde, dass es uns schadet, wenn wir ständig die nächste Katastrophe ausrufen. Im Vergleich zu 2008 sind die Regierungen und Zentralbanken wesentlich besser vorbereitet, der Unternehmenssektor ist weniger fremdkapitalfinanziert als 2008, und auch die Eigenkapitalposition der Banken stellt sich unterschiedlich dar."
Quelle: ntv.de, dpa