Investmentbanking bremst Goldman verdient weniger
18.01.2012, 15:27 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die Zurückhaltung vieler Kunden verdirbt der US-Investmentbank Goldman Sachs die Bilanz. Der Gewinn fällt zwar kräftig, aber Anleger atmen trotzdem auf. Sie hatten weitaus schlechtere Zahlen erwartet.
Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten haben der größten US-Investmentbank Goldman Sachs die Bilanz verhagelt. Das Geldhaus verbuchte im vierten Quartal wegen rückläufiger Einnahmen im Handelsgeschäft und Investmentbanking einen Gewinneinbruch, übertraf jedoch die Markterwartungen.
Der Überschuss sank um 56 Prozent auf 978 Mio. Dollar. Doch der Branchenführer kehrte damit in die Gewinnzone zurück. Im dritten Quartal hatte die Bank zum zweiten Mal überhaupt in ihrer Geschichte rote Zahlen geschrieben. Die Einnahmen bezifferte das Geldhaus mit rund 6 Mrd. Dollar.
Im gesamten Jahr verdiente Goldman rund 2,5 Mrd. Dollar und damit 67 Prozent weniger als 2010. Im Investmentbanking fielen die Nettoeinnahmen binnen Jahresfrist um 43 Prozent auf 857 Mio. Dollar. Investmentbanken leiden weltweit derzeit stark darunter, dass Unternehmen angesichts schwacher US-Konjunktur und kriselnder Eurozone kaum mehr Kapitalerhöhungen und Fusionen wagen.
Die US-Großbank Citigroup hatte am Dienstag ebenfalls wegen des schwachen Handelsgeschäfts im Zuge der europäischen Schuldenkrise für das vierte Quartal einen Gewinnrückgang um elf Prozent auf 1,2 Mrd. Dollar ausgewiesen. Der heimische Konkurrent Wells Fargo konnte dagegen seinen Gewinn dank geringerer Rückstellungen für faule Kredite um rund ein Fünftel auf 3,9 Mrd. Dollar steigern.
Rivale JPMorgan hatte am vergangenen Freitag die Bilanzsaison für die Banken eingeläutet und ebenfalls einen herben Gewinnrückgang im Schlussquartal verbucht. Am Donnerstag will Morgan Stanley seine Bilanz vorstellen. In Deutschland präsentiert die Deutsche Bank ihr Zahlenwerk am 2. Februar.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa