Wirtschaft

Illegale Werbung kostet halbe Milliarde Google schluckt bittere Pille

Unerlaubte Werbeanzeigen kanadischer Apotheken kommen Google teuer zu stehen. Um einen juristischen Streit mit der US-Pharmaaufsicht FDA beizulegen, einigt sich der Internetriese mit der Behörde auf die Zahlung einer halben Mrd. US-Dollar. Für Google ist es nicht das erste Mal, dass Werbeanzeigen teure Strafen nach sich ziehen.

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(Foto: REUTERS)

Google zahlt 500 Mio. US-Dollar, um Ermittlungen wegen unerlaubter Werbung kanadischer Online-Apotheken in den USA beizulegen. Der gewaltige Betrag orientiere sich an den Erlösen des Internet-Konzerns aus den Werbeanzeigen sowie den Einnahmen der Pharmahändler, teilte das US-Justizministerium mit. Der Vergleich kommt nicht überraschend: Google hatte eine Rückstellung von 500 Mio. Dollar wegen Regierungsermittlungen bereits im Mai bekanntgegeben.

Das Problem war schon seit 2003 bekannt, Google ging nach eigenen Angaben gegen die illegalen Anzeigen vor, allerdings tauchten sie trotzdem immer wieder auf. Das Justizministerium kam zu dem Schluss, dass Google jahrelang Geschäfte kanadischer Online-Apotheken mit US-Bürgern toleriert haben. Es ist verboten, Medikamente aus dem Ausland in den USA zu verkaufen, weil sie grundsätzlich ein Zertifikat der Pharma- und Lebensmittelbehörde FDA bekommen müssen.

Google gibt sich machtlos

Suchmaschinen können ernsthafte Konsequenzen drohen, wenn sie von illegalen Aktivitäten im Internet profitieren. In einem ähnlichen Fall hatten Google, Microsoft und Yahoo im Jahr 2007 Ermittlungen wegen Werbung illegaler Wett-Websites mit der Zahlung von insgesamt 31,5 Mio. Dollar beigelegt.

Google hatte darauf verwiesen, dass es schwierig sei, solche unerlaubte Werbung zu unterbinden, weil Firmen ihre Werbung über ein Selbstbedienungssystem platzieren können. Im September hatte Google selbst gegen solche Firmen geklagt, die Anzeigen schalten, obwohl sie es nicht dürfen.

Quelle: ntv.de, dpa

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