Wirtschaft

Trend hin zu kleineren Brötchen Griechenland verschreckt Anleger

Gemessen am Umsatz bleibt der Februar im deutschen Derivatehandel hinter dem Januar etwas zurück. Marktbeobachter machen die Unsicherheit innerhalb der Euro-Zone für die neue Vorsicht der Anleger verantwortlich.

Zwei Augen, acht Monitore: Dieser Händler in Stuttgart hat alles im Blick.

Zwei Augen, acht Monitore: Dieser Händler in Stuttgart hat alles im Blick.

(Foto: Boerse Stuttgart)

Nach einem starken Jahresauftakt ist der deutsche Börsenumsatz mit Derivaten im Februar wieder zurückgegangen. An den beiden größten deutschen Handelsplätzen Euwax und Scoach sank der Umsatz gegenüber Januar um 8,8 Prozent auf rund vier Milliarden Euro. Verglichen mit Februar 2009 lag der Umsatz um 4,3 Prozent niedriger. "Das hängt mit der unklaren Situation am Markt zusammen", sagte Marktbeobachter Holger Scholze von der Euwax. "Es gab zwar gute Unternehmensdaten, aber aufgrund der Finanzprobleme in Griechenland haben sich viele Anleger trotzdem erst einmal zurückgehalten."

Die Investoren zeigten vor allem an Anlagezertifikaten weniger Interesse als im Vormonat. Davon waren alle Strukturen betroffen, unabhängig davon, ob sie offensiv oder defensiv ausgerichtet sind. Bei Hebelprodukten blieb das Volumen insgesamt konstant. "Das liegt vermutlich daran, dass Anleger, die Hebelprodukte nutzen, dem Markt unabhängig von der jeweiligen Situation relativ treu sind", sagte Scholze.

Allerdings schwenkten die Investoren im Vergleich zum Januar von klassischen Optionsscheinen vermehrt auf Knock-Out-Papiere um. "Die starke Veränderung in der Volatilität hat sich auf die Prämien klassischer Optionsscheine stark ausgewirkt. Das macht den Handel mit diesen Scheinen in einer solchen Phase unberechenbarer", sagte Scholze. Bei Knock-Outs hat die Volatilität einen geringeren Einfluss, deswegen können Anleger dort besser kalkulieren.

Der Trend zu niedrigeren Ordergrößen setzte sich im Februar fort. Das durchschnittliche Ticket an Euwax und Scoach belief sich auf 8282 Euro. Das waren 3,9 Prozent weniger als im Januar 2010 und 6,1 Prozent weniger als im Januar 2009. "Auch darin spiegelt sich die augenblickliche Vorsicht der Anleger wider", sagte Scholze. "Sie wollen nach wie vor dabei sein, aber momentan nicht alles auf eine Karte setzen."

Quelle: ntv.de, rts

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