Moody's hebt den Daumen Griechenland wird etwas kreditwürdiger
30.11.2013, 12:56 Uhr
Die drei großen Agenturen haben die griechische Kreditwürdigkeit zwar hochgestuft, die Anleihen gelten aber weiterhin als "Ramsch".
(Foto: REUTERS)
Die Ratingagentur Moody's beurteilt die Bonität Griechenlands nicht mehr ganz so schlecht wie bisher. Die wirtschaftlichen Perspektiven verbesserten sich, begründen die Amerikaner den Schritt. Die Gläubiger der Troika sind auf Athen derzeit weniger gut zu sprechen.
Als letzte der drei großen Ratingagenturen hat auch Moody's die Kreditwürdigkeit Griechenlands heraufgestuft. Das Land werde nun mit "Caa3" nach bislang "C" bewertet, teilte das Unternehmen mit. In den vergangenen zwölf Monaten hatten auch Standard & Poor's und Fitch Griechenland bessere Noten gegeben. Allerdings liegt die Bewertung bei allen drei Agenturen weiterhin im Ramsch-Bereich.
Moody's begründete die Hochstufung mit der Erwartung, dass Griechenland seine Haushaltsziele für 2014 erreichen und bis Ende nächsten Jahres die Rezession überwinden werde. Die Agentur geht davon aus, dass Griechenland im kommenden Jahr einen Primärüberschuss - also ohne Berücksichtigung des Schuldendiensts - von knapp 1,5 Prozent erzielen wird. Den Ausblick bewertete Moody's als stabil. Die Verschuldung des Euro-Landes liegt derzeit bei rund 175 Prozent seiner Wirtschaftsleistung.
Troika ist unzufrieden
Die Finanzinspektoren von Europäischer Union, EZB und Internationalem Währungsfonds sagten unterdessen offenbar einen für kommende Woche geplanten Besuch in Griechenland ab. Das Land habe seine Verpflichtungen nicht erfüllt, hieß es zur Begründung. Damit könnte sich auch die Auszahlung einer weiteren Hilfstranche für das hoch verschuldete Land verzögern. Die Finanzminister der Euro-Staaten kommen am 9. Dezember zusammen, um über die Freigabe der Mittel zu entscheiden. Das griechische Finanzministerium teilte indes mit, dass es mit seinen internationalen Kapitalgebern noch über das Datum des Besuchs verhandele.
Die Gläubiger besuchen Griechenland regelmäßig, um die im Gegenzug zu den milliardenschweren Rettungspaketen vereinbarten Reformen zu kontrollieren. Ein positiver Bericht der so genannten Troika ist Voraussetzung für die Auszahlung einer neuen Tranche. Athen sollte nach ursprünglicher Planung von der Troika bis Jahresende weitere 5,9 Milliarden Euro erhalten.
Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem hatte Griechenland erst kürzlich gewarnt, dass viele Finanzminister der Euro-Zone allmählich die Geduld verlören. Die Troika ringt schon seit Wochen mit der Regierung in Athen um die Sparziele für das kommende Jahr und weitere Strukturreformen. Griechenland wird bereits seit 2010 mit zwei Hilfspaketen von insgesamt 240 Milliarden Euro an Krediten gestützt.
Quelle: ntv.de, jga/rts