Verbraucherelektronik zündet nicht Großaktionär will Sony zerschlagen
14.05.2013, 10:27 Uhr
Daniel Loeb: Hedgefonds-Manager, Milliardär und kritischer Aktionär.
(Foto: REUTERS)
Beim japanischen Elektronikriesen Sony hinkt das Kerngeschäft mit Verbraucherelektronik dem Film- und Musikgeschäft deutlich hinterher. Ein US-Hedgefonds-Manager will jetzt offenbar nicht mehr abwarten, ob Konzernchef Hirai das Ruder noch herumreißen kann, sondern das Geschäft am liebsten gleich abspalten.

Weg mit dem Ballast? Die Verbraucherelektronik ist verzichtbar, meint der gefürchtete US-Investor.
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Der amerikanische Hedgefonds-Manager Daniel Loeb will laut einem Medienbericht den japanischen Elektronikriesen Sony zerschlagen lassen. Der Milliardär fordere, das Film- und Musik-Geschäft vom Rest des Konzerns abzuspalten, berichtete das "New York Times"-Blog "Dealbook". Loebs Hedge-Fonds Third Point habe inzwischen einen Anteil von 6,5 Prozent an Sony zusammengekauft, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.
In einem Brief an das Sony-Management rechnet der US-Hedgefonds angeblich vor, dass die Abspaltung die Schulden reduzieren und den Aktienkurs von Sony um etwa 60 Prozent in die Höhe treiben könnte. Bei Sony stieß die Idee zunächst auf wenig Gegenliebe. Die Unterhaltungsbereiche seien ein wichtiger Wachstumstreiber und stünden nicht zum Verkauf, hieß es.
Sony hatte für das Ende März abgeschlossene Geschäftsjahr den ersten Gewinn seit 2008 gemeldet. Allerdings schrieb das Kerngeschäft mit Verbraucherelektronik weiterhin rote Zahlen, während die Unterhaltungssparte zu einer wichtigen Stütze geworden ist. Sony gehört eines der großen Hollywood-Studios, zuletzt ließen Filme wie "The Amazing Spider-Man" und der jüngste James-Bond-Streifen "Skyfall" die Kassen klingeln. Auch mit Musik verdient Sony inzwischen wieder Geld.
Loeb ist als aggressiver kritischer Aktionär bekannt und hatte bereits den Internet-Konzern Yahoo in die Knie gezwungen. Loeb hatte vor rund einem Jahr öffentlich gemacht, dass der damalige Yahoo-Chef Scott Thompson sich mit einem falschen akademischen Titel brüstete. Thompson musste nach nur wenigen Monaten im Amt gehen. Loebs Third Point bekam die monatelang geforderte Präsenz im Verwaltungsrat und soll eine Schlüsselrolle bei der Berufung der neuen Chefin Marissa Mayer von Google gespielt haben
Quelle: ntv.de, dpa