Rekordgeschäfte für die Bahn Grube packt "DB 2020" aus
29.03.2012, 12:54 Uhr
Ein sattes Viertel mehr Gewinn: Der Schuldenberg bleibt unberührt.
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Deutschlands größter Eisenbahnbetrieb nimmt sich viel vor. Mit der Strategie "DB 2020" will Konzernchef Grube die Bahn nicht nur in einen beliebten Arbeitgeber verwandeln, sondern gleichzeitig auch den Umsatz ankurbeln. Der Eigentümer hält unterdessen reiche Ernte: Der Bund bekommt mehr als eine halbe Milliarde Euro.

Rüdiger Grube (r.) erläutert die neue Strategie: mehr Umweltschutz, mehr Unternehmenskultur, mehr Umsatz.
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Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr mehr Fahrgäste befördert. Die Zahl der insgesamt von A nach B transportierten Zugreisenden stieg um 1,6 Prozent auf 1,98 Milliarden. In dieser Zahl sind Neukunden und Gelegenheitsnutzer ebenso enthalten wie Berufspendler und andere Vielfahrer.
Auch die Verkehrsleistung, die Fahrgastzahl und gefahrene Kilometer verknüpft, stieg um 0,8 Prozent auf 79,2 Milliarden Personenkilometer. Dabei legte der Regional- und Stadtverkehr auf der Schiene um 2,6 Prozent zu. Beim Bahnfernverkehr gab es jedoch Rückgänge: Auf den Fernstrecken reduzierte sich die Zahl der Personenkilometer um 1,3 Prozent. Beim Busverkehr waren es minus 4,9 Prozent.
Der Umsatz des bundeseigenen Unternehmens stieg im Vergleich zum Vorjahr um 10,1 Prozent auf die Rekordsumme von 37,9 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs um 23,7 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 1,3 Mrd. Euro, das waren 25,9 Prozent mehr als 2010. 525 Mio. Euro fließen als Dividende an den Bund.
Weichenstellung in acht Jahren
Bis zum Jahr 2020 soll der Umsatz auf 70 Mrd. Euro steigen und sich damit im Vergleich zum abgelaufenen Jahr nahezu verdoppeln. Diese Vorgabe ist Teil der neuen Strategie "DB 2020", die Konzernchef Rüdiger Grube bei der Vorlage der Bilanz der Öffentlichkeit vorstellte.
Danach will die Bahn in den nächsten Jahren auch mit einer neuen Unternehmenskultur unter die zehn in Deutschland vorstoßen und in der Branche Vorreiter beim Umweltschutz werden.
Im laufenden Jahr will sich die Bahn über die Ausgabe von Anleihen insgesamt bis zu zwei Milliarden Euro auf dem Kapitalmarkt besorgen. Bereits in den ersten Monaten des Jahres habe man sich 900 Mio. Euro beschafft, sagte Bahn-Finanzvorstand Richard Lutz. Es könne bei günstigen Zinsen sein, dass man über den restlichen Verlauf des Jahres sogar auch über die verbleibenden 1,1 Mrd. Euro hinausgehe.
Die Bahn ist mit rund 16,6 Milliarden Euro verschuldet und will die Verbindlichkeiten wegen weiterer Investitionen auch 2012 nicht zurückführen.
Quelle: ntv.de, dpa/rts