Wirtschaft

Abkommen unterzeichnet Grünes Licht für Nabucco

Fünf Staaten haben in der türkischen Hauptstadt Ankara ein Abkommen über die strategisch wichtige Gaspipeline Nabucco unterzeichnet. Die Grundlage für den Bau sei geschaffen, sagte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Nabucco soll von 2014 an Gas vom Kaspischen Meer bis nach Österreich an Russland vorbei transportieren.

Der türkische Ministerpräsident Erdogan, EU-Kommissionspräsident Barroso und Georgiens Präsident Saakaschwili schreiten zur Tat.

Der türkische Ministerpräsident Erdogan, EU-Kommissionspräsident Barroso und Georgiens Präsident Saakaschwili schreiten zur Tat.

(Foto: REUTERS)

Die Pipeline soll eine größere Versorgungssicherheit gewährleisten und Europas Abhängigkeit von Russlands Energiereserven mindern. Erdogan bezeichnete den offiziellen Startschuss als "historischen Moment". Die Türkei sei eine Brücke zwischen Ländern mit großen Gasvorräten und den Abnehmern im Westen, sagte Erdogan bei der Zeremonie zur Unterzeichnung des Regierungsabkommens. Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Türkei wollen mit der Übereinkunft staatliche Hürden für den Bau der etwa 3.300 Kilometer langen Leitung beseitigen.

Die Rohrleitung soll ab 2014 Erdgas aus Zentralasien nach Europa transportieren. Die Europäer wollen mit Hilfe des rund acht Mrd. Euro teuren Projekts ihre Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen mindern. Unklar ist bisher allerdings unter anderem, woher das Gas für "Nabucco" kommen soll. Bisher hat Aserbaidschan seine Teilnahme zugesagt. Auch die irakische Regierung kündigte an, Gas über die Türkei an Europa verkaufen zu wollen.

Erdogan erklärte, er sei auch für die Durchleitung von iranischem Gas durch die Pipeline, sofern es die Bedingungen erlaubten. Die USA hatte bereits am Wochenende ihren Widerstand gegen eine mögliche Beteiligung des Irans angekündigt.

Zudem könne Katar eine wichtige Rolle einnehmen, indem es sich an einem Flüssig-Erdgas-Terminal in der Türkei beteilige, meint der türkische Ministerpräsident weiter. Außerdem seien mit Hilfe von Nabucco auch russische Gaslieferungen möglich. Dies würde aber der Idee von Nabucco widersprechen, denn eigentlich will Europa mit dem Bau seine Abhängigkeit von russischem Gas verringern.

An dem Projekt ist auch der deutsche Energiekonzern RWE beteiligt. Der Essener Versorger hat Anfang Juli den ehemaligen Bundesaußenminister Joschka Fischer als Berater für die Verhandlungen an Bord geholt. Der Bau der Pipeline soll 2011 beginnen. Das Projekt hat sich bisher mehrmals verzögert.

Quelle: ntv.de, sla/dpa/AFP/rts

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