Wirtschaft

Zukunft von Schlecker Gutachter sind voller Sorge

Eine Münchner Schlecker-Filiale nach dem Räumungsverkauf.

Eine Münchner Schlecker-Filiale nach dem Räumungsverkauf.

(Foto: dpa)

Trotz der Schließung von mehr als 2200 Filialen ist völlig unklar, ob die Drogeriekette schlecker überleben kann. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) befürchtet, dass so schnell kein Investor gefunden wird. Ihren Angaben zufolge sind viele Läden unrentabel.

Ein vom Land Baden-Württemberg beauftragter Gutachter sieht die Überlebenschancen der insolventen Drogeriekette Schlecker äußerst skeptisch. Es sei nicht gewährleistet, dass sich innerhalb von sechs Monaten ein Investor finde, erklärt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in ihrer Studie. Auch ein Weiterbetrieb in Eigenregie sei angesichts der vielen unrentablen Läden "sehr herausfordernd".

Für die 11.000 von Arbeitslosigkeit bedrohten Mitarbeiter der bereits geschlossenen 2200 Läden besteht aber dennoch Hoffnung auf eine Übergangslösung. Die Wirtschaftsprüfer halten das finanzielle Risiko für die Länder bei einer Kreditbürgschaft für die Schlecker-Transfergesellschaft für "noch vertretbar". Zwar seien die Risiken nicht unerheblich, da die Zukunft der Drogeriekette unsicher sei, erklärte PwC. Eine Rückzahlung der Kredite über Erträge aus dem laufenden Geschäft sei "mit hohen Unsicherheiten verbunden". Aber es könnten die Gesellschaften in Spanien und Frankreich verkauft werden.

Dagegen glaubt der vorläufige Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz weiterhin an Schleckers Zukunft. "Die Investorensuche läuft absolut planmäßig. Erste weiterführende Angebote sind bereits eingegangen", sagte sein Sprecher. "Wir halten auch die Sanierung und Weiterführung für anspruchsvoll aber machbar", fügte er hinzu.

Die Länder sollen für einen Kredit von 70 Millionen Euro für die Transfergesellschaft bürgen. Baden-Württemberg ist bereit, für die Transfergesellschaft Starthilfe in Form einer Bürgschaft zu geben. Allerdings fordert das Land von den anderen Ländern bis Mittwoch schriftliche Erklärungen, dass sie sich an dem Risiko beteiligen.

Die Gewerkschaft Verdi bekräftige ihre Forderung nach Transfergesellschaften für die von Arbeitslosigkeit bedrohten Schlecker-Beschäftigten bekräftigt. Auch wenn die Auffanggesellschaften nur ein halbes Jahr finanziert würden, böten sie Vorteile, erklärte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Die betroffenen Schlecker-Mitarbeiter müssten erst ein halbes Jahr später Arbeitslosengeld beantragen und erhielten zudem eine intensivere Qualifizierung als es die Bundesagentur für Arbeit (BA) leiste.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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