Wirtschaft

Weitere Interessenten für Opel Guttenberg weiß mehr

Am Brandenburger Tor schickt Guttenberg Schornsteinfeger auf die "Glückstour 2009", mit der die Kaminkehrer Geld für krebskranke Kinder sammeln.

Am Brandenburger Tor schickt Guttenberg Schornsteinfeger auf die "Glückstour 2009", mit der die Kaminkehrer Geld für krebskranke Kinder sammeln.

(Foto: dpa)

Für den angeschlagenen Autobauer gibt es laut Wirtschaftsminister Guttenberg mehr Bewerber als bisher öffentlich gemacht wurden. Bislang sind drei Interessenten bekannt.

Die Bundesregierung spricht trotz des vereinbarten Opel-Rettungspakets noch mit weiteren möglichen Investoren. Die Verhandlungen zwischen dem Opel-Mutterkonzern General Motors und dem kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna könnten noch scheitern, sagte CSU-Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Für diesen Fall halte man Kontakte zu weiteren Interessenten. Darunter seien auch solche, die bislang nicht öffentlich bekannt seien.

Die Übernahmegespräche liefen aber momentan "exklusiv" zwischen GM und Magna, bekräftigte Guttenberg. Magna hatte vor rund zwei Wochen eine unverbindliche Absichtserklärung zum Einstieg bei Opel unterschrieben. Für die Zeit der Verhandlungen stellt Deutschland einen staatlichen Überbrückungskredit von 1,5 Milliarden Euro bereit. Auch der US-Finanzierer Ripplewood, der chinesische Autobauer BAIC und der italienische Fiat-Konzern interessierten sich zuletzt für Opel.

Magna: Alles läuft nach Plan

Der kanadische Zulieferer ist zusammen mit seinem russischen Partner Sherbank im Rennen um Opel. Sberbank wiederum agiert im Auftrag der russischen Regierung und will sich mit 35 Prozent an Opel beteiligen. Das Institut plant allerings kein langfristiges Investment. Öffentlich wurde bereits über einen Weiterverkauf des Opel-Anteils. Magna selbst will sich mit 20 Prozent an Opel beteiligen.

Magna-Co-Chef Siegfried Wolf gibt sich zuversichtlich in Sachen Opel-Übernahme. "Wir sind guter Dinge", sagte er in Moskau. "Unsere Arbeit läuft, so wie wir es vorhergesehen haben." Er signalisierte auch das St. Petersburger GM Werk der Opel-Muttergesellschaft übernehmen zu wollen. Zu weiteren Einzelheiten wollte sich Magna-Chef allerdings nicht äußern.

Ungereimtheiten beim Stellenabbau

Unterdessen berichtete die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf einen vorläufigen Magna-Geschäftsplan, dass der Zulieferer bei GM Europe 11.600 Arbeitsplätze und somit mehr als bislang bekannt abbauen wolle. Guttenberg sagte, er kenne nur die Angaben, die von einem Abbau von 10.000 bis 11.000 Stellen in Europa ausgingen. Die neue Opel-Gesellschaft, in die größtenteils das GM- Europageschäft einfließt, beschäftigt 55.000 Mitarbeiter. In Großbritannien gehört Vauxhall dazu.

Der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson sagte nach einem Gespräch mit Guttenberg, Großbritannien wolle die Rettungsbemühungen für die europäischen Unternehmensteile von GM finanziell unterstützten. "Die britische Regierung ist bereit, ihren Beitrag zu leisten", sagte er. Voraussetzung sei, dass es eine langfristige Perspektive für GM Europe als Ganzes gebe. Bei der Gewährung von Staatshilfen dürfe es zudem keine Alleingänge geben.

Die Hilfen müssten im Einklang mit den anderen europäischen Ländern und den Vorgaben der EU-Kommission stehen, sagte der Brite. Ziel müsse sein, einen europaweiten Autohersteller zu formen, der im weltweiten Wettbewerb bestehen könne. Guttenberg betonte, es sei Deutschland nie nur um die deutschen GM-Fabriken gegangen. In die Gespräche seien immer auch die anderen europäischen GM-Standorte einbezogen worden.

Quelle: ntv.de, nne/dpa/rts

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