Wirtschaft

Umsatz steigt um drei Prozent H&M wächst über sich hinaus

Hennes & Mauritz möchte sein Image aufpolieren.

Hennes & Mauritz möchte sein Image aufpolieren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Modehändler Hennes & Mauritz kann auf einen starken Juni zurückblicken. Der Umsatz ist so hoch wie seit neun Monaten nicht mehr. Doch ein ordentliches Wachstum reicht dem H&M-Chef Persson nicht aus. Er will nur noch faire Mode herstellen.

Dank neuer Kollektionen läuft das Geschäft des schwedischen Modehändlers Hennes & Mauritz gut. Im Juni konnte die Modekette ihren Umsatz, bereinigt um neu eröffnete Geschäfte, um drei Prozent steigern. Das Wachstum fiel damit etwas geringer aus als von Analysten erwartet.

Trotzdem stieg der Umsatz im Vormonat so stark an wie seit vergangenem September nicht mehr. Damals lag das Umsatzplus bei sechs Prozent. Die gesamten Umsätze, bei denen auch Neueröffnungen berücksichtigt werden, stiegen im Juni sogar um 13 Prozent.

H&M unterzeichnet Textil-Abkommen

Nach dem Einsturz einer Fabrik in Bangladesch haben 70 Händler ein Abkommen unterzeichnet.

Nach dem Einsturz einer Fabrik in Bangladesch haben 70 Händler ein Abkommen unterzeichnet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nicht nur das Wachstum will der Einzelhandelsriese als positives Zeichen verstanden wissen: H&M hat zusammen mit anderen Modehändlern ein internationales Abkommen unterzeichnet, das Textilarbeitern in Bangladesch mehr Arbeitssicherheit bieten soll. Nach dem Einsturz der Fabrikhalle "Rana Plaza" in Dhaka im Mai mit mehr als 1100 Toten war die Vereinbarung zustande gekommen.

Mehr als 70 vor allem europäische Handelskonzerne der Textilindustrie haben das Abkommen bereits unterzeichnet. Neben Hennes & Mauritz und dem Textilriesen Inditex  beteiligen sich auch deutsche Firmen wie Aldi, Lidl, Puma und Tchibo. Bis zum 15 Juli müssen die Unternehmen alle Fabriken auflisten, damit feststeht, welche Gebäude auf Brandschutz und Sicherheit kontrolliert werden.

Persson fordert Mode-Siegel

Die Unterzeichnung des Abkommens reicht dem Textilhändler allerdings noch nicht aus. H&M-Chef Karl-Johan Persson möchte in Zukunft komplett faire Mode herstellen. Dem "Spiegel" sagte Persson vor Kurzem, dass ihm ein weltweit gültiges Siegel für die Branche vorschwebe, ähnlich wie das Fair-Trade-Siegel beim Kaffee. Nur wer sich an definierte Standards bei Löhnen, Umwelt und sozialen Aspekten halte, solle dieses neue Siegel an seine Kleidungsstücke hängen dürfen.

H&M möchte hier mit gutem Beispiel vorangehen. Neben dem Brandschutzabkommen in Bangladesch seien das Recycling gebrauchter Kleidung und die CO2-neutrale Produktion bis 2015 weitere Ziele, so Persson. Zudem ärgere es ihn, wenn H&M als "verantwortungsloser Billigheimer" dargestellt werde. "Ich würde sofort einen H&M-Aufschlag zahlen und hätte gern ein faires Lohnsystem für die gesamte Branche", so Persson.

Nach China ist Bangladesch der weltweit zweitgrößte Textilproduzent. Umgerechnet 19 Mrd. Euro werden jährlich in Form von Kleidung und Schuhen exportiert. Die Arbeiter in den Textilfabriken hingegen verdienen zum Teil weniger als 30 Euro pro Monat.

Quelle: ntv.de, hmü/dpa/rts

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