Erneute Gewinnwarnung HHLA muss tiefer stapeln
25.07.2012, 10:51 Uhr
Jahresprognosen verlieren angesichts der Wirtschaftsflaute an Tiefenschärfe.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die weltweite Konjunkturflaute erwischt auch den Hafenbetreiber HHLA eiskalt. Die Krise drückt immer mehr auf die Frachtnachfrage. Der Vorstand rechnet im laufenden Jahr nun mit einem noch geringeren Containeraufkommen und weniger Gewinn als bislang.
Angesichts der sich abzeichnenden Konjunkturabkühlung reduziert der Hamburger Hafen- und Logistikkonzern HHLA noch einmal sein Gewinnziel für das laufende Jahr. Der Vorstand rechnet nun nur noch mit einen stagnierenden Containerumschlag und deshalb mit einem Betriebsergebnis (Ebit) in einer Bandbreite zwischen 170 und 190 Mio. Euro. Als weiteren Grund für die Prognosesenkung nannte das Unternehmen "reorganisationsbedingte Produktivitätseinbußen".
Erst Mitte Mai hatte die HHLA die zunächst angepeilte Steigerung des Vorjahreswerts von 207 Mio. Euro um fünf Prozent aufgegeben und stattdessen ein Ebit von mindestens 200 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Dieses Ziel hatte Vorstandschef Klaus-Dieter Peters noch Mitte Juni bekräftigt.
Die Zahl der an den HHLA-Terminals umgeschlagenen Container werde nach neuer Einschätzung 2012 auf dem Vorjahresniveau von rund sieben Mio. verharren, erklärte die HHLA. Das bisherige Ziel einer Mengensteigerung im Bereich von fünf Prozent erscheine nicht mehr realisierbar. Es werde jedoch weiterhin ein Konzernumsatz im Bereich von 1,1 Mrd. Euro angestrebt. Aussagen zur erwarteten Geschäftsentwicklung unterlägen jedoch einer außerordentlich hohen Unsicherheit, erklärte die HHLA. Denn die Auswirkungen der Staatsschuldenkrise auf Konjunktur und Welthandel seien weiter ungewiss. Die Abwärtsrisiken hätten zuletzt deutlich zugenommen.
HHLA fallen nach Prognosesenkung
Die Senkung der Prognose verprellte die Anleger. Die Aktien rutschen deutlich ab. Sie waren der mit Abstand schwächste Wert im MDax.
Quelle: ntv.de, ddi/rts