Wirtschaft

Neue Mega-Sparte HP bündelt Drucker und PC

Drucker und PC in einer Sparte? Experten sind skeptisch.

Drucker und PC in einer Sparte? Experten sind skeptisch.

Der weltgrößte Computerhersteller Hewlett Packard will künftig Computer und Drucker aus einer Hand verkaufen. Der Konzern kündigt die Zusammenlegung der beiden Geschäftsbereiche an. Branchenexperten betrachten den Konzernumbau mit Skepsis.

Hewlett-Packard
Hewlett-Packard 24,01

Der größte US-Technologiekonzern Hewlett-Packard sucht sein Heil in schlankeren Strukturen. HP kündigte an, im Zuge seiner Umstrukturierung die Drucker- und PC-Sparte zusammenzulegen. Dadurch sollen Kosten gesenkt und die Grundlage für weiteres Wachstum geschaffen werden.

Firmenchefin Meg Whitman sieht in der Fusion der Sparten eine Chance, künftig den Kunden leichter zwei Produkte - also Computer und Drucker - gemeinsam anzubieten. HP kämpft darum, sein Kerngeschäft mit PCs in den schwarzen Zahlen zu halten. Die Konkurrenz durch Tablet-Computer  und Smartphones nagt am Absatz. Ein eigener Ausflug ins Tablet-Geschäft mit dem TouchPad erwies sich als Mega-Flop. An der Wall Street wurden die zum Teil bereits am Dienstag durchgesickerten Pläne verhalten aufgenommen. Die HP-Aktie gab 1,8 Prozent nach.

Experten uneins

Leiten wird die fusionierte Sparte PC-Chef Todd Bradley. Er war früher Chef des Taschencomputer-Herstellers Palm. Bei Branchenexperten stieß der Konzernumbau auf ein geteiltes Echo. "Es ist zu früh, um zu sagen, was dies auslösen wird. Das Risiko ist, dass beide Sparten sehr unterschiedliche Geschäftsmodelle haben" meinte Analyst Shaw Wu von Sterne Agee.

Andere lobten das Tempo, dass Whitman an den Tag legt, um HP zurück auf die Erfolgsspur zu bringen. Die Firmenchefin, deren Vorgänger der glücklose Ex-SAP-Chef Leo Apotheker war, versicherte, künftig stärker Kapital aus den sich rasch ändernden Trends in der Branche zu schlagen. Geplant ist es, auch andere Bereiche zusammenzupacken. Demnach ist vorgesehen, das Marketing künftig zentral zu organisieren, um die gesamte Marke besser zu bewerben.         

HP steht unter Druck, das Ruder herumzureißen. Im ersten Geschäftsquartal brach der Gewinn um fast 44 Prozent auf 1,5 Mrd. Dollar ein. Dennoch verkaufte das Unternehmen 2011 noch immer die meisten PCs. Doch die Konkurrenz rückt dem Konzern immer dichter auf die Fersen, vor allem mangelt es Wachstumspotenzial.

Der chinesische Hersteller Lenovo, der das PC-Geschäft vom US-Technologiekonzern IBM übernommen hat und zuletzt den Aldi-Lieferanten Medion kaufte, löste den HP-Rivalen Dell inzwischen auf Platz zwei ab. Noch im vergangenen Jahr hatte HP unter der Führung von Apotheker erwogen, seine PC-Sparte abzuspalten oder zu verkaufen. Die neue Chefin Whitman leitete aber kurz nach ihrem Antritt im September einen Kurswechsel ein und kündigte an, an dem krisengeschüttelten Geschäft festzuhalten.

Quelle: ntv.de, sla/rts/AFP

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