Tröpfchen auf den heißen Stein HRE will Milliarden zurückgeben
12.10.2010, 11:35 UhrDer Neuanfang beim verstaatlichten Hypothekenfinanzierer Hypo Real Estate scheint erste Früchte zu tragen. Die HRE, die mit mehr als 150 Mrd. Euro Staatshilfen und -bürgschaften während der Finanzkrise vor dem Aus gerettet worden war, will nun offenbar erste Milliardengarantien zurückgeben.
Ein gutes Zeichen: Die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate gibt nach der Gründung ihrer Abwicklungsanstalt einen Teil der Milliardengarantien an den Bund zurück. Das "Handelsblatt" berichtet unter Berufung auf Finanzkreise, dass die Bank Garantien im Volumen von rund 23 Mrd. Euro in den nächsten Tagen überträgt. Damit reduziert sich der Umfang der staatlichen Garantiezusagen und Hilfen den Kreisen zufolge auf 100,5 Mrd. Euro.
Die Garantien hatten während der Auslagerung von Altlasten in eine sogenannte Bad Bank (schlechte Bank) als Puffer für möglichen Liquiditätsbedarf gedient. Da die Übertragung geklappt habe, würden die Garantien nun nicht mehr benötigt, berichtete das «Handelsblatt» unter Berufung auf Finanzkreise. Die Hypo Real Estate wollte sich zunächst nicht dazu äußern.
In die Abwicklungsanstalt mit dem Namen FMS Wertmanagement hatte die HRE Risikopapiere und Geschäfte, die nicht mehr zur Unternehmensstrategie gehören, im Umfang von 173 Milliarden Euro ausgelagert und damit zu einem Befreiungsschlag ausgeholt. Auf weitere finanzielle Hilfen vom Bund ist die HRE nach Einschätzung von Vorstandschefin Manuela Better durch die Aktion nicht mehr angewiesen. Die HRE ist nach der Fast-Pleite 2008 seit einem Jahr vollständig im Staatsbesitz und soll nach der Sanierung wieder privatisiert werden.
HRE und der Neuanfang
Mit der Auslagerung von Altlasten in eine Abwicklungsanstalt hofft die HRE auf einen Neuanfang. Die HRE stand in der Finanzkrise vor dem Aus und musste mit staatlichen Hilfen und Garantien von über 150 Mrd. Euro gerettet werden. Im Jahr 2009 verbuchte sie 2,2 Mrd. Euro Verlust vor Steuern.
Quelle: ntv.de, dpa/rts