Hauptversammlung im Oktober HRE wird voll verstaatlicht
21.08.2009, 15:12 Uhr
Die Abstimmung über den sogenannten Squeeze-Out ist für den 5. Oktober auf einer außerordentlichen Hauptversammlung geplant.
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Die verbliebenen freien Aktionäre des verstaatlichten Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) sollen Anfang Oktober endgültig aus dem Unternehmen gedrängt werden. Wie die Bank mitteilte, sollen sie für ihre Aktien 1,30 Euro pro Stück erhalten. Dies wären 9 Cent weniger als bei einem Übernahmeangebot, das der Finanzmarktstabilisierungsfonds SoFFin den Aktionären Mitte April gemacht hatte.
Die Abstimmung über den sogenannten Squeeze-Out ist für den 5. Oktober auf einer außerordentlichen Hauptversammlung geplant. Angesichts eines Aktienanteils des Bundes von 90 Prozent gilt die Zustimmung als sicher.
Der Bund will Alleineigentümer sein, um die marode Bank abseits der Börse schneller sanieren zu können. Die Komplettübernahme sei erforderlich, um "die begonnene Restrukturierung der Bank im allgemeinen öffentlichen Interesse zügig durchzuführen", sagte SoFFin-Chef Hannes Rehm.
Bund und Banken hatten die HRE im Herbst 2008 nach Fehlspekulationen ihrer Staatsfinanzierungstochter Depfa mit Garantien von 100 Milliarden Euro vor dem Aus bewahrt. Ein Kollaps hätte unabsehbare Folgen für das damals taumelnde internationale Finanzsystem gehabt, argumentierte der Bund. Die Rettung dürfte immer teurer werden: Nach einer Geldspritze von drei Milliarden Euro durch den SoFFin hat HRE-Chef Axel Wieandt bereits erheblichen weiteren Kapitalbedarf angemeldet.
Quelle: ntv.de, dpa/rts