Wirtschaft

Rückstellungen für Steuertricksereien HSH geht in die Spur

Die selbst enthüllten Steuertricksereien sind ein weiterer Rückschlag für die HSH.

Die selbst enthüllten Steuertricksereien sind ein weiterer Rückschlag für die HSH.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Staatsbank HSH Nordbank trifft Vorsorge für mögliche Steuernachzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe. Finanzvorstand Ermisch räumt ein, dass es im Eigenhandel "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" ein Fehlverhalten gegeben habe.

Die HSH Nordbank stellt 127 Millionen Euro für Steuern zurück, die sie eventuell wegen zweifelhafter Aktiengeschäfte nachzahlen muss. Bei genau 29 Transaktionen haben Händler der HSH Nordbank im Eigenhandel "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" zu Unrecht Kapitalertragssteuern vereinnahmt, sagte Finanzvorstand Stefan Ermisch bei einer Pressekonferenz.

Die Unregelmäßigkeiten waren bei einer Untersuchung von Clifford Chance ans Licht gekommen. Der HSH-Vorstand hatte im Dezember vergangenen Jahres die Rechtsanwaltskanzlei mit der Prüfung beauftragt, ob sich die Mitarbeiter bei sogenannten Cum-Ex-Transaktionen der Jahre 2006 bis 2011 rechtens verhalten hatten. Zuvor war in den Medien darüber berichtet worden, dass auch die HSH zu Unrecht Steuergutschriften erhalten hatte.

Bei diesen Transaktionen gab es bis 2012 eine Gesetzeslücke. Durch den Kauf und Verkauf von Anteilsscheinen kurz vor der Dividendenauszahlung konnten Aktionäre Steuergutschriften doppelt einstreichen. Obwohl das Problem lange bekannt war, schloss der Gesetzgeber das Schlupfloch erst im vergangenen Jahr. Dadurch entstand dem Fiskus ein Milliardenschaden. Auch gegen die Hypovereinsbank wird ermittelt.

Hoffnung für 2014

Die selbst enthüllten Steuertricksereien sind ein weiterer Rückschlag für die HSH. Sie wurde wie kaum eine andere deutsche Bank von der Krise in der Schifffahrt erfasst. Ein Cocktail aus faulen Krediten in der Schiffsfinanzierung, hoher Risikovorsorge und Garantiegebühren belasteten die Bank noch im dritten Quartal dieses Jahres stark.

Das Gesamtjahr wird die HSH nach eigenen Prognosen mit einem Verlust "im deutlichen dreistelligen Millionenbereich" abschließen. Hoffnung auf Gewinn macht Vorstandschef Constantin von Oesterreich erst für 2014. Eine nachhaltige Erholung in der Schifffahrt erwartet er allerdings frühestens im Jahr darauf.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ

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