Kontrollgremium hebt Daumen HSH wird umgekrempelt
26.08.2009, 20:48 UhrDie angeschlagene HSH Nordbank hat ihren von der Europäischen Union geforderten Konzernumbau in die Wege geleitet. Der neue Aufsichtsrat segnete die Pläne des Vorstands zu einer radikalen Verschlankung der Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein ab. "Der Vorstand hat ein ausgereiftes Konzept vorgelegt, wie die Zukunftsfähigkeit der HSH Nordbank sichergestellt werden kann", erklärte Aufsichtsratschef Hilmar Kopper.
Das Konzept soll in der kommenden Woche der EU-Kommission zur Genehmigung vorgelegt werden. Diese prüft es nach strengen Kriterien. Hintergrund ist, dass Konkurrenten durch die Staatsbeihilfe für die HSH nicht benachteiligt werden dürfen. Auch muss sichergestellt werden, dass das Institut auf Dauer wieder ohne Unterstützung der Öffentlichen Hand bestehen kann.
Massiver Stellenabbau
Die HSH Nordbank hatte von ihren Haupteigentümern Hamburg und Schleswig-Holstein drei Mrd. Euro Kapital und zehn Mrd. Euro Garantien bekommen. Darüber hinaus stellte ihr der staatliche Banken-Rettungsfonds SoFFin Garantien über 30 Mrd. Euro zur Verfügung. Die EU-Kommission hatte die öffentlichen Hilfen Ende Mai genehmigt und der HSH Nordbank drei Monate Zeit gegeben, um einen Restrukturierungsplan auszuarbeiten.
Dieser sieht eine zügige Trennung des Unternehmens in eine Kern- und eine sogenannte "Abbaubank" vor. Ziel ist es, die HSH auf ihre Kerngeschäftsfelder zurückzustutzen. Dadurch halbiert sich die Bilanzsumme der künftigen Kernbank auf 112 Mrd. Euro. Früheren Angaben zufolge soll rund jede vierte der ehemals 4300 Stellen im Konzern im Zuge der Sanierung wegfallen.
Quelle: ntv.de, wne/rts