Wirtschaft

Fatale wirtschaftliche Folgen Händler fürchten Opel-Pleite

Opel-Händler fürchten einen Vertrauensverlust.

Opel-Händler fürchten einen Vertrauensverlust.

(Foto: dpa)

Die anhaltende Diskussion um eine mögliche Insolvenz des Autobauers Opel bereitet den deutschen Händlern große Sorgen. Die "rein formaljuristische Alternative" hätte wirtschaftlich fatale Folgen, warnte der Verband deutscher Opel-Händler (VDOH). Da der Handel die Verkaufsförderungsaktionen des Herstellers in hohem Maße vorfinanziere, würde eine Insolvenz von Opel den Handel der Möglichkeit berauben, diese Verbindlichkeiten einzufordern. Ein solcher Insolvenzantrag würde die Opel-Händler und die allein in Deutschland dahinter stehenden 35.000 Arbeitsplätze erheblich gefährden.

Neben der Beschädigung des Händlernetzes hätte eine derartige Insolvenz erhebliche Auswirkungen für die Marke, da Kunden und Interessenten sich von Opel abwenden würden. "Diesen Vertrauensverlust wird man kaum je wieder reparieren können."

Neustart durch Insolvenz?

Im Ringen um die Zukunft von Opel hatten mehrere Politiker, darunter Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), die Insolvenz des Autobauers als Option für einen Neustart ins Spiel gebracht. Der Opel-Betriebsrat lehnt dies entschieden ab.

Die Insolvenz-Diskussion sei kontraproduktiv, selbst wenn sie nur als taktisches Mittel im Rahmen der Übernahmegespräche eingesetzt werden sollte, urteilten die Händler. "Wenn man es ernst damit meint, den Hersteller Opel und die damit verbundenen Arbeitsplätze auch im Handel und bei den Zulieferern zu erhalten, darf man eine Planinsolvenz nicht in Erwägung ziehen."

Händler wollen Magna

Der VDOH sprach sich für einen Einstieg des kanadisch- österreichischen Zulieferers Magna aus. Der Bieter wird auch von den Bundesländern mit Opel-Standorten, der Bundesregierung und dem Opel- Betriebsrat favorisiert. Hingegen bevorzugt die einstige Opel-Mutter General Motors (GM) das Angebot des Finanzinvestors RHJ International.

Die Pläne von Magna für Vertrieb, Service, Produktgestaltung und Technik entsprächen in zahlreichen Punkten den Vorstellungen des Handels, berichtete der VDOH. "Darüber hinaus vermittelt Magna den Eindruck, dass die Sicherung des langfristigen Erfolges der Marke Opel mit automobilem Know-how und höchstem Einsatz betrieben werden wird." Der VDOH-Vorstand sei einstimmig der Auffassung, dass die Entscheidung für Magna zukunftsorientiert und richtig sei.

Quelle: ntv.de, nne/dpa

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