Wirtschaft

Metro bleibt "Ankerinvestment" Haniel-Verkäufe treiben Kurs

Der Haniel-Anteilsverkauf ist durch, Metro-Papiere legen deutlich zu.

Der Haniel-Anteilsverkauf ist durch, Metro-Papiere legen deutlich zu.

(Foto: picture alliance / dpa)

Metro-Aktien gehören zu den großen Gewinnern am deutschen Aktienmarkt. Der Grund liegt im Verkauf eines Teils der von Haniel gehaltenen Anteile. Damit sei der Kurs wieder frei, sagen Händler, denn Haniel hatte den Teilverkauf bereits vor Monaten angekündigt. Gleichzeitig versicht der Großaktionär grundsätzlich an seinem Metro-Investment festzuhalten.

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Der Mischkonzern Haniel hat einen Teil seiner Anteile am Handelskonzern Metro versilbert, um seine Milliarden-Schulden abzubauen. Die Metro-Aktie sprang daraufhin um mehr als 4 Prozent an und war größter Gewinner im MDax. Der bereits im November angekündigte Verkauf von Metro-Aktien hatte wie Blei auf dem Kurs gelastet.

Haniel habe die Metro-Beteiligung von 34,24 Prozent auf 30,01 Prozent abgebaut und damit Erlöse von rund 300 Mio. Euro eingefahren, teilte der Konzern mit. Der Metro-Anteil solle aber nun nicht weiter schmelzen: "Die Beteiligung an der Metro AG stellt für Haniel auch zukünftig ein Ankerinvestment dar", betonte Konzernchef Stephan Gemkow. Haniel hatte die Metro-Anteile einem Sprecher zufolge über einen längeren Zeitraum mit Unterstützung der Deutschen Bank breit am Markt gestreut.

Mit dem Verkauf ist rechnerisch auch die Mehrheit der Familien Haniel und Schmidt-Ruthenbeck an dem Handelskonzern mit Töchtern wie Kaufhof, Real oder MediaSaturn verloren. Die beiden Großaktionäre hatten in der Vergangenheit zusammen 50,01 Prozent an Metro gehalten, davon lagen gut 34 Prozentpunkte bei Haniel. Die Anpassung sei nach "vorheriger Abstimmung mit dem Poolpartner Schmidt-Ruthenbeck" erfolgt, teilte Haniel weiter mit.

Beide Partner wollten "die strategische Entwicklung der Metro AG positiv begleiten und unterstützen", kündigte Haniel an. Die Verbündeten haben auch mit der neuen Anteilsstruktur künftig die Mehrheit bei den Metro-Hauptversammlungen sicher - damit läuft nichts gegen sei bei dem Handelriesen.

Verkaufsdruck ist weg

Haniel hatte bereits im vergangenen Jahr durch den Verkauf von Celesio -Aktien rund 100 Mio. Euro eingenommen. Der Mischkonzern will mit den Verkäufen seine Verschuldung deutlich unter 2 Mrd. Euro drücken, um damit wieder unternehmerischen Spielraum zu gewinnen.

Bei Metro hatte Haniel zahlreiche Rückschläge verkraften müssen, seit der Konzern unter seinem damaligen Chef Eckhard Cordes seine Metro-Beteiligung deutlich ausgebaut hatte. Allein im vergangenen Jahr stieg der Handelskonzern aus dem Dax ab und revidierte seine Gewinnprognose für 2012. Grund für den Abstieg aus der ersten Börsen-Liga war unter anderem der geringe Streubesitz bei Metro-Aktien - dies ändert sich nun durch den Verkauf wieder, immerhin warf Haniel mehr als 13 Millionen Metro-Aktien auf den Markt.

Freude hat das Metro-Investment dem Familienkonzern nicht zwingend gemacht: Haniel hatte unter Cordes rund 60 Euro je Metro-Aktie hingeblättert. Derzeit notierten die Anteilsscheine trotz eines Plus von mehr als 4 Prozent bei 23,41 Euro. "Endlich ist der Verkaufsdruck weg", sagte ein Händler in Anspielung auf Haniels Verkaufsankündigung für die Metro-Aktien aus dem vergangenen Jahr. Das Kursplus von gut 4 Prozent sei "nicht überzogen".

Quelle: ntv.de, DJ

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