Keine Griechenland-Hilfe Hannover Rück festigt Ausblick
04.05.2010, 10:50 UhrErdbeben und Winterstürme verhageln Hannover Rück die Quartalsbilanz. Dennoch bleiben die Gewinnziele für 2010 unangetastet. Die Anleger honorieren es.
Naturkatastrophen wie das Erdbeben in Chile oder der Wintersturm "Xynthia" in Westeuropa haben das Ergebnis des Rückversicherers Hannover Rück belastet. In den ersten drei Monaten dieses Jahres schrumpfte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp ein Drittel auf rund 157 Mio. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Dabei musste der Rückversicherer eine außergewöhnlich hohe Last an Großschäden tragen - die Belastung lag bei insgesamt rund 264 Mio. Euro. Dennoch hält Hannover Rück an den Gewinnzielen für das Gesamtjahr fest.
"Die Zeichen stehen weiterhin auf Grün, unsere Jahresziele zu erreichen", sagte Finanzvorstand Rolad Vogel. Das bereits überschrittene Großschadenbudget dürfe aber nicht noch weiter belastet werden. Im ersten Quartal hatte noch die Auflösung von Schadensreserven in dreistelliger Millionenhöhe dazu geführt, dass Hannover Rück die hohen Belastungen durch das Erdbeben in Chile kompensieren konnte. Der für 2010 erwartete Gewinn von rund 600 Millionen Euro werde für eine Dividende an die Aktionäre von rund zwei Euro reichen, so Vogel. Anleger ließen sich von diesem Optimismus mitreißen: Die Aktie stieg bis zum Mittag um rund zwei Prozent.
Bei Griechenland-Rettung außen vor
Gleichzeitig will sich Hannover Rück aber nicht an einer Griechenland-Rettungsaktion mittels Anleihekäufen beteiligen. Das Unternehmen sehe weder Anlass zur Erhöhung, noch zur Reduzierung seines 35 Mio. Euro schweren Bestands an griechischen Anleihen, sagte Vogel. "Wir sind nicht auf Unterstützungskäufe angesprochen worden", ergänzte er. Einem Zeitungsbericht zufolge hatte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann die Münchener Rück und Allianz um eine Beteiligung an einem milliardenschweren Rettungsplan der Privatwirtschaft gebeten.
Zu finanziellen Belastungen für die Hannover Rück durch die gesunkene Ölplattform im Golf von Mexiko sagte Vogel, dass diese noch nicht abschätzbar seien. "Wir sehen aber keinen Grund, unsere Schätzung von einer Schadenbelastung von 40 Miio. Euro zu erhöhen."
Quelle: ntv.de, dpa/rts