Wirtschaft

Vorbereitungen in vollem Gange Hapag-Lloyd plant Börsengang

Die Börsenpläne von Hapag-Lloyd nehmen Gestalt an. Der Aufsichtsrat der Hamburger gibt dazu grünes Licht. Parallel soll die Suche nach einem oder mehreren Investoren fortgesetzt werden.

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(Foto: dpa)

Die Eigner von Deutschlands führender Reederei Hapag-Lloyd bereiten deren Börsengang vor. Der Aufsichtsrat des Hamburger Traditionsunternehmens beschloss, drei Investmentbanken mit den nötigen Schritten zu beauftragen. Parallel soll die Suche nach einem oder mehreren Investoren fortgesetzt werden. Dafür kommen den Angaben zufolge auch Finanzinvestoren infrage, wenn sie ein langfristiges Interesse an einer Minderheitsbeteiligung an der weltweit fünfgrößten Containerreederei haben.

Der Touristikkonzern Tui hält noch 43 Prozent an seiner ehemaligen Reedereitochter. Der Anteil steigt bis zum Jahresende durch die Umwandlung von Darlehen in Aktienkapital auf knapp 50 Prozent. Der Ausstieg dürfte einen größeren Umbau bei dem Reisekonzern auslösen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf könnte der Konzern aus Hannover die britische Tochter Tui Travel zurückkaufen, an der er 55 Prozent der Anteile hält.

Während der Suche nach einem neuen Eigentümer soll bisherigen Hapag-Lloyd-Chef Michael Behrendt weiter an Bord bleiben. Sein Vertrag wurde bis Ende Juni 2013 verlängert. Er hatte die Reederei bereits durch die Wirtschaftskrise geschifft. Auch der Vertrag des für das operative Geschäft zuständigen Vorstandsmitglieds Ulrich Kranich wurde um zwei Jahre verlängert. Damit werde "die erfolgreiche Arbeit des Vorstandes fortgesetzt", sagte Hapag-Aufsichtsratschef Michael Frenzel, der zugleich Vorstandsvorsitzender der Tui ist.

Zukunft der Hamburger Gruppe noch unklar

Offen war noch, inwieweit sich auch andere Eigner von ihren Anteilen an Hapag-Lloyd trennen werden. Die Mehrheit an der Reederei liegt beim Konsortium Albert Ballin, an dem neben der Stadt Hamburg unter der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, die Banken HSH Nordbank und M.M. Warburg sowie die Versicherungen Signal Iduna und HanseMerkur beteiligt sind.

 Die Hamburger Investorengruppe war vor zwei Jahren aus der Taufe gehoben worden, um einen Verkauf der Traditionsreederei an einem ausländischen Rivalen zu verhindern. Als Kandidat wurde damals die Reederei NOL aus Singapur genannt. Die Tui verkaufte daraufhin 57 Prozent der Hapag-Lloyd-Anteile an das Hamburger Konsortium. Auf 43 Prozent blieb sie sitzen und sucht seither nach Wegen, sich auch davon zu trennen.

Die Chancen dafür sind gestiegen, nachdem sich die Containerschifffahrt von ihrer Krise erholt hatte und Hapag-Lloyd wieder satte Gewinne schreibt. Die Reederei war während der Schifffahrtskrise im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen geraten und musste von den Eignern gestützt werden. Eine vom Bund gewährte Bürgschaft über 1,2 Milliarden Euro wurde nicht in Anspruch genommen und inzwischen zurückgegeben.

Quelle: ntv.de, rts

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